Scholz Holding: „Anleihe-Recycling“ so gut wie durch – Anleihegläubiger zum „Schrottwert“ entschädigt

Scholz Holding GmbH: Finanzielle Restrukturierung der Scholz Holding GmbH nähert sich dem erfolgreichen Abschluss
Foto @ Scholz Holding GmbH

Nach der gestrigen dritten AGV der Inhaber der 182,5 Mio. EUR schweren Scholz-Anleihe (2012/17) kann Anleihe-Kuratorin Dr. Ulla Reisch einen Verhandlungserfolg vermelden: So hätten die Bondholder der angestrebten „Verschrottung“ der umlaufenden Schuldverschreibung und damit de facto einem umfangreichen Haicut zugestimmt – die gewählten Vertrauensleute erklärten einstimmig, die vorab vorgestellte Transaktion zu unterstützen.

Danach erhalten die Anleihegläubiger zunächst eine Abschlagszahlung über 14 Mio. EUR, was einer Recovery von nur gut 7,7% auf den Gesamtnennwert der Anleihe entspricht bzw. weniger ist als die ursprünglich im März fällige und sodann auf den 31. Mai gestundete Zinszahlung über 15,5 Mio. EUR, die mit der aktuellen Einigung wohl auch obsolet scheint.

Darüber hinaus dürfen die Bondinhaber auf einen Nachschlag in Form einer Earn-Out-Zahlung über 5,8 Mio. EUR hoffen, die allerdings von der EBITDA-Entwicklung in den Jahren 2016 + 2017 abhängen wird – nähere Einzelheiten hierzu sind noch nicht bekannt.

ScholzIm besten Fall winkt den Bondholdern nach dem „Anleihe-Recycling“ somit insgesamt eine Recovery von knapp 11% ihrer einst investierten Mittel – letztlich also der Schrottwert für den verwerteten Scholz-Bond, der sich erwartungsgemäß auf nur noch 5,43% recycelt hat.

Unterdessen habe die Kuratorin die Einigung dem Handelsgericht zur Genehmigung vorgelegt, die Entscheidung wird für Anfang kommender Woche erwartet.

Scholz Holding GmbH: Investorenprozess für Scholz Holding GmbH gewinnt an DynamikDie besicherten Scholz-Gläubiger – in erste Linie Banken aber auch Hedgefonds – scheinen indes wesentlich besser davongekommen zu sein: Wie Anfang Mai mitgeteilt, hatte der chinesische Metallrecycler Chiho-Tiande Group den besicherten Gläubigern ein Angebot zum Erwerb ihrer Forderungen unterbreitet. Hierzu teilte Scholz ohne Details zu nennen mit, dass „nahezu alle besicherten Gläubiger dieses Angebot bereits angenommen haben. Es wird erwartet, dass eine vollständige Zustimmung erreicht wird.“ Im Anschluss dürften die Chinesen die erworbenen Kredite via DES in den Konzern einbringen und somit eine Beteiligung an Scholz aufbauen.

Details aus dem Ausgang der exklusiven Verhandlungen mit US-Finanzinvestor KKR über eine umfassende Rekapitalisierung zzgl. einer möglichen Konzernbeteiligung blieb Scholz bis dato noch schuldig. Dem Vernehmen nach schied KKR Credit ohne Beteiligung aus dem Investorenprozess aus.

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