Scholz Holding: Grünes Licht für Zinsstundung – weitere Maßnahmen zum „Anleihe-Recycling“ in Planung?

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Der finanziell stark abgewertete Scholz-Konzern erringt einen ersten Etappensieg auf dem Weg, seine Passivseite vom zuletzt noch rund 900 Mio. EUR hohen Schuldenberg zu „entrümpeln“ – das Handelsgericht Wien hat die angestrebte Stundung der Anleihezinsen bewilligt.

Zuvor hatten sich Anleihe-Kuratorin Dr. Ulla Reisch und der Recyclingkonzern auf die Stundung der regulär am 8. März fälligen Anleihezinsen über immerhin 15,5 Mio. EUR zunächst bis zum 31. Mai 2016 geeinigt. Die Stundung galt unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch das Handelsgericht in Wien.

Wie zuletzt mehrfach von Scholz betont, schaffe die Maßnahme die notwendige Stabilität, um die laufenden Gespräche mit allen Fremdkapitalgebern über eine „einvernehmliche außergerichtliche Restrukturierung der Kapital- und Schuldenstruktur“ fortzusetzen. Parallel werde der im September 2015 begonnene Investorenprozess mit hoher Priorität fortgeführt.

Wie es jedoch konkret um die aktuellen Verhandlungen steht bzw. wie weit der Investorenprozess inzwischen fortgeschritten ist, dazu macht der Schrottrecycler erneut keinerlei Angaben. Auch nicht, ob die Bondholder mit weiteren Maßnahmen zum „Anleihe-Recycling“ rechnen müssen.

Des Weiteren werde die im Dezember 2015 erhaltene Brückenfinanzierung von bis zu 50 Mio. EUR verlängert. „Sowohl die Zinsstundung als auch die Verlängerung der Brückenfinanzierung zeigen klar den Willen unserer wesentlichen Finanzierungspartner, eine einvernehmliche finanzielle Restrukturierung der Scholz Holding GmbH zu erreichen“, kommentiert Scholz-CRO Michael Thomas. „Wesentliche Finanzierungspartner“ dürften auch die Inhaber der umlaufenden 182,5-Mio.-EUR-Scholz-Anleihe (2012/17) sein, die nun zunächst auf ihren nächsten 8,5%-Kupon verzichten müssen.

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