Scholz Holding verhandelt Stundung der Anleihezinsen – Anleihe auf unter 2% „geschrottet“

Scholz Holding GmbH: Finanzielle Restrukturierung der Scholz Holding GmbH nähert sich dem erfolgreichen Abschluss
Nur Zinsstundung oder demnächst doch ausgiebiges
„Anleihe-Recycling“? Foto @ Scholz Holding GmbH

Der finanziell stark abgewertete Scholz-Konzern hat sich mit Anleihe-Kuratorin Frau Dr. Ulla Reisch auf die Stundung der regulär am 8. März fälligen Anleihezinsen geeinigt. Die Stundung gilt, sofern das Handelsgericht in Wien überhaupt zustimmt, zunächst bis zum 31. Mai. Weitere Maßnahmen sind bislang noch nicht bekannt, aber sicherlich wahrscheinlich.

Die Inhaber der umlaufenden 182,5 Mio. EUR schweren Scholz-Anleihe (2012/17) müssen wohl auf ihren nächsten 8,5%-Kupon verzichten – immerhin auf über 15,5 Mio. EUR! Die Einigung steht indes noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch das Handelsgericht in Wien.

Wie schon zuvor mitgeteilt, werde die Maßnahme laut Scholz die notwendige Stabilität schaffen, um die laufenden Gespräche mit allen Kreditgebern über eine „einvernehmliche außergerichtliche Restrukturierung der Kapital- und Schuldenstruktur“ fortzusetzen. Parallel werde der im September 2015 begonnene Investorenprozess mit hoher Priorität fortgeführt.

Wie es dagegen konkret um die aktuellen Verhandlungen steht bzw. wie weit der Investorenprozess gegenwärtig fortgeschritten ist, dazu macht der Schrottrecycler keinerlei Angaben. Auch nicht, ob die Bondholder demnächst mit weiteren, noch umfangreicheren Maßnahmen zum „Anleihe-Recycling“ rechnen müssen.

Scholz Holding GmbH einigt sich mit Anleihe-Kuratorin auf die Stundung der am 8. März 2016 fälligen ZinszahlungAllerdings dürfte es ohne drastische Einschnitte kaum möglich sein, den angehäuften Schuldenberg von zuletzt gut 900 Mio. EUR abzutragen, um potenziellen Investoren so den Einstieg bei Scholz zu ermöglichen. Das dürfte auch bedeuten, dass es bei der jetzigen Zinsstundung allein nicht bleiben wird und sich Bondholder getrost auf noch umfassendere Maßnahmen einstellen können. Bei einem Anleihekurs von zuletzt unter 2% haben aber mittlerweile selbst Bondinhaber einen Totalverlust eingepreist.

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