Scholz Holding beabsichtigt (erstmal) Zinsstundung – und was kommt dann? Scholz-Anleihe auf 2% verramscht!

Scholz Holding GmbH: Investorenprozess für Scholz Holding auf der Zielgeraden
Foto @ Scholz Holding GmbH

Der finanziell stark abgewertete Scholz-Konzern hat Verhandlungen mit der Anleihe-Kuratorin aufgenommen, um eine Stundung der anstehenden Zinszahlung Anfang März zu erreichen. Ob weitere Maßnahmen folgen, ist bislang zwar noch nicht bekannt, ist aber sicherlich nicht unwahrscheinlich. Kurstechnisch ist der Scholz-Bond bei aktuell 2% in jedem Fall „geschrottet“!

Bis auf das Wahlergebnis von drei Vertrauensmännern und deren Ersatzmitgliedern gibt es bisher noch wenig Neues zum aktuellen Stand der wohl angepeilten Anleiherestrukturierung. Am Nachmittag wurde mitgeteilt, dass der Schrottrecycler zunächst die Stundung der am 8. März regulär fälligen 8,5%-Kuponzahlung aus der 182,5 Mio. EUR schweren Schuldverschreibung (2012/17) anstrebe.

Hierfür seien bereits Verhandlungen mit der vom Handelsgericht Wien bestellten Kuratorin, Dr. Ulla Reisch, aufgenommen worden, so Scholz weiter.

Die Stundung der Anleihezinsen von immerhin über 15,5 Mio. EUR schaffe laut Scholz eine stabile Basis, um die laufenden Gespräche mit den Kreditgebern, die konstruktiv verlaufen würden, sowie den im September 2015 begonnenen Investorenprozess fortzusetzen.

Letzterer werde ebenfalls mit hoher Priorität fortgeführt, betont Scholz. Mehrere potenzielle Investoren seien danach bereit, der Recyclinggruppe neues Eigenkapital zuzuführen. Hierfür muss aber zunächst der Schuldenberg von zuletzt rund 900 Mio. EUR abgetragen werden. Erst nach der erfolgreichen „Entrümpelung“ der Passivseite könnten sich potenzielle Neuinvestoren einen Einstieg bei Scholz vorstellen.

Scholz Holding GmbH hat Verhandlungen mit Anleihe-Kuratorin aufgenommen, um Stundung der anstehenden Zinszahlung zu erreichenDas dürfte aber auch bedeuten, dass es bei der jetzt von Scholz begehrten Zinsstundung allein nicht bleiben wird und sich Bondholder getrost auf noch umfassendere Maßnahmen zum „Anleihe-Recycling“ einstellen können. Für den 16. Februar ist die 2te AGV („Tagfahrt“) am Handelsgericht Wien angesetzt, auf der die Teilnehmer u.a. über etwaige Restrukturierungsmaßnahmen informiert werden.

Bei einem Anleihekurs von nur noch „schrottigen“ 2,00% haben aber mittlerweile selbst Bondinhaber eine vermutete Totalenteignung eingepreist.

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