Rickmers Holding: im 1. Halbjahr operativ wieder hochseetauglich, Anleihe mit 102% auf Kurs

Deutlicher Anstieg des operativen Ergebnisses im ersten Halbjahr 2015
Foto @ Rickmers Holding AG

Volle Fahrt voraus für die Rickmers Holding: Der vor einiger Zeit finanziell noch schlagseitige Schiffskonzern trotzte im ersten Halbjahr 2015 erneut den rauen Marktverhältnissen und fuhr umsatz- und ertragstechnisch Zuwächse ein. Neben weiteren operativen Herausforderungen steht die Stärkung der Eigenkapitalseite nach wie vor ganz oben im Schiffslogbuch.

Im Berichtshalbjahr erlöste die Rickmers Gruppe trotz anhaltend angespannter Marktlage ein Umsatzplus von knapp 7% auf 289,6 Mio. EUR. Vor allem dank weiterer Kosteneinsparungen und günstiger Währungseffekte aufgrund der USD-Aufwertung verbesserte sich das konsolidierte Konzern-EBITDA um über ein Drittel auf 137,4 Mio. EUR. Zwar belasteten weitere Sondereffekte das Halbjahresergebnis, dennoch fuhr Rickmers unterm Strich ein Nettogewinn von 2,6 Mio. EUR ein (H1/2014: 1 Mio. EUR). Die Eigenkapitalquote blieb mit rund 23% stabil auf Kurs.

In den vergangenen Monaten setzte Rickmers weitere Schritte zur Konzerndiversifizierung sowie zur Umsetzung der angestrebten Wachstumspläne konsequent um. Hierunter fallen u.a. Investitionen in neue energieeffiziente Großcontainerschiffe sowie Umrüst- und Modernisierungsmaßnahmen bei bestehenden Frachtern. Außerdem bauten die Hamburger ihre Geschäftstätigkeiten im Bereich des kommerziellen und technischen Managements von Drittschiffen aus.

Deutlicher Anstieg des operativen Ergebnisses im ersten Halbjahr 2015Angesichts der absehbaren erfreulichen Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr stufte Creditreform das Unternehmensrating des Rickmers-Konzerns bereits im April von zuvor CCC auf B- hoch – ausreichende Bonität, höheres Insolvenzrisiko. Das Upgrade der Ratingexperten aus Neuss erfolgte seinerzeit wohl auch aufgrund des erfolgreichen Abschlusses der rund 18-monatigen Refinanzierungsverhandlungen für laufende Bankdarlehen.

Zuletzt nahm das Rickmers-Management die Stärkung des Eigenkapitals ins Visier: Hierfür wurde Anfang Juni zunächst die Umwandlung von der Rickmers Holding GmbH & Cie. KG in die Rickmers Holding AG mit Wirkung zum 8. Juni 2015 vollzogen. Der Rechtsformwandel soll die Gruppe für die Zukunft vollumfänglich kapitalmarktfähig aufstellen und zudem potenziellen Inestoren die Möglichkeit bieten, sich am maritimen Geschäft von Rickmers zu beteiligen.

Für das Gesamtgeschäftsjahr 2015 sei trotz tendenziell steigendem Containerhandelsvolumen, sich langsam erholender Charterraten sowie positiver Währungseffekte weiterhin mit einer herausfordernden Marktlage zu rechnen, konstatiert Rickmers. Dennoch werden eine leichte Verbesserung der Konzernerlöse sowie ein deutlicher Anstieg des EBITDAs in Aussicht gestellt. Demgegenüber werde das Konzernergebnis wegen belastender u.a. in Verbindung zum Rechtformwandel stehender Sondereffekte voraussichtlich nur leicht über Vorjahresniveau liegen.Rickmers

Die im Frankfurter Prime Standard umlaufende 8,875%-Rickmers-Unternehmensanleihe (2013/18) über nominal 275 Mio. EUR hat ihre Tiefststände von unter 70% zu Jahresbeginn mittlerweile hinter sich gelassen und schippert aktuell bei 102% in deutlich ruhigeren Gewässern.

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