Anleihen heute im Fokus: Rickmers, MIFA, SAG Solarstrom, InCity Immobilien

RASCHKE VON KNOBELSDORFF HEISER Dienstleistungsgesellschaft mbH informiert über freiwilliges öffentliches Kaufangebot (Barangebot) an die Inhaber der 8,875% Schuldverschreibung 2013/18 der Rickmers Holding AG
Rickmers steuert wieder ruhigere Gewässer an.
Rickmers Holding GmbH & Cie. KG

Aufatmen bei der Rickmers Gruppe: Der finanziell Schlagseite erlittene Schifffahrtskonzern konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr 2014 vor allem dank weiterer Kosteneinsparungen den rauen Marktverhältnissen trotzen und trotz niedrigerer Umsätze ein verbessertes EBITDA einfahren. Auch nach der erfolgreich abgeschlossenen Bankenrefinanzierung und dem jüngsten Creditreform Rating-Upgrade scheint der Schiffskonzern auf mittlere Sicht wieder hochseetüchtig. Neuigkeiten gab es zuletzt von MIFA, S.A.G. Solarstrom und InCity Immobilien.

Volle Fahrt voraus für die Rickmers Holding GmbH & Cie. KG? Der Schifffahrtskonzern berichtete am Morgen über den operativen Verlauf im abgeschlossenen Geschäftsjahr 2014. Danach konnte die Rickmers Gruppe trotz eines Umsatzrückgangs im Berichtsjahr von knapp 6% auf 545,4 Mio. EUR ihr konsolidiertes Konzernergebnis (EBITDA) um über 9% auf 209,5 Mio. EUR steigern. Das Nettoergebnis lag mit 2,1 Mio. EUR in etwa auf Vorjahresniveau. Basierend auf der aktuellen Konzernentwicklung stufte Creditreform das Unternehmensrating von zuvor CCC auf jetzt B- hoch – ausreichende Bonität, höheres Insolvenzrisiko.

Im Jahr 2014 trat Rickmers mit zwei bedeutenden Transaktionen am Fremdkapitalmarkt auf. Im Mai platzierte die an der Börse Singapur notierte Tochter Rickmers Maritime die erste Tranche über 100 Mio. Singapur-Dollar eines Multiwährung-Schuldschein-Programms von bis zu 300 Mio. Singapur-Dollar. Darüber hinaus hat Rickmers die im Frankfurter Prime Standard gelistete 8,875%-Unternehmensanleihe (2013/18) im März und November um insgesamt 50 Mio. EUR auf final 275 Mio. EUR aufgestockt. Dessen ungeachtet sei die Nettofinanzverschuldung aufgrund regulärer Rückzahlungen von Bankkrediten währungsbereinigt von 1,58 Mrd. EUR auf 1,47 Mrd. EUR reduziert worden. Das Konzerneigenkapital belief sich zum Bilanzstichtag auf 651,3 Mio. EUR und entsprach damit einer leicht verbesserten EK-Quote von 23,4%. Ferner hatte Rickmers die Verhandlungen über die grundsätzliche Neuordnung wesentlicher Bankdarlehen im Gesamtwert von 1,28 Mrd. EUR kontinuierlich vorangetrieben und diese wie geplant im Februar 2015 erfolgreich abgeschlossen (BondGuide berichtete). Parallel zum Abschluss der Bankdarlehensrefinanzierung seien auch die Vorbereitungen zur Erweiterung und Stärkung des Eigenkapitals des Konzerns weiter konkretisiert worden. Zur letzten BondGuide-News …

fadc6dc438MIFAIIIm rechtlichen Nachspiel um den MIFA-Bilanzskandal kommt allmählich Bewegung: Wie der gemeinsame Vertreter der Inhaber der ausstehenden 7,5%-MIFA-Schuldverschreibung (2013/18) über nominal 25 Mio. EUR, One Square Advisory, gestern mitteilte, habe sich der Sanierungsspezialist mit der zuständigen Staatsanwaltschaft abgestimmt. Folglich werden alle betroffenen Anleihegläubiger aufgerufen, sich bei One Square unter Angabe umfassender Gläubigernachweise zu melden, um als Geschädigte in einem Strafverfahren erfasst werden zu können. Bereits vorliegende Daten von geschädigten Anleihegläubigern (BondGuide berichtete) würden von One Square am 24. April auf Bitten der Staatsanwaltschaft ebenfalls an diese weitergeleitet werden, sofern der Datenweitergabe bis dahin nicht ausdrücklich widersprochen werde. Registrierte geschädigte Anleihegläubiger sollten sich indes vergewissern, dass sämtliche Gläubigernachweise erbracht worden sind. One Square versichert, die registrierten Geschädigten über den weiteren Verfahrensgang in Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft regelmäßig zu informieren.

Trotz bewölktem Himmel: S.A.G. blickt optimistisch in die Zukunft Quelle: S.A.G. Solarstrom AGNeuigkeiten gab es zuletzt von der insolventen S.A.G. Solarstrom AG: So winkt den betroffenen Gläubigern der beiden S.A.G.-Anleihen im Gesamtvolumen von etwa 42 Mio. EUR eine erste, wenn auch nicht opulent hohe Abschlagszahlung. Diese betrage unter Berücksichtigung des bisherigen Standes der Verwertung etwa 15% und soll innerhalb der nächsten vier Wochen auf die zur Insolvenztabelle festgestellten Forderungen erfolgen, ließen die beiden gemeinsamen Anleihevertreter wissen. Dessen ungeachtet habe die im Laufe des Verfahrens von Insolvenzverwalter Dr. Jörg Nerlich in Aussicht gestellte Gesamt-Insolvenzquote von annähernd 50% weiterhin Bestand. Zum BondGuide-Beitrag …

incityDie InCity Immobilien AG hat ihre Ende März angekündigte Sachkapitalerhöhung (BondGuide berichtete) inzwischen erfolgreich unter Dach und Fach gebracht. So wurde das Grundkapital der Immobiliengesellschaft gegen Sacheinlage um 6.061.847 EUR bzw. dieselbe Anzahl an neuen auf den Inhaber lautende Stammaktien erhöht. Nach der jüngsten Kapitalerhöhung und deren Eintragung ins Handelsregister lautet das Grundkapital damit nunmehr auf 18.681.814 EUR. Die neuen Anteile seien zum Bezugspreis von 1,01 EUR je Aktie gegen Sacheinlage ausgegeben worden. Die Sacheinlage erfolgte durch Einbringung von 6.000 Teilschuldverschreibungen inkl. aller damit verbundenen Rechte und Zinsansprüche vom Anleihegläubiger Haron Holding aus der umlaufenden Unternehmensanleihe (2014/19) im ursprünglichen Gesamtnennwert von 8 Mio. EUR. Das ausstehende Restvolumen des 5%-Wertpapiers lautet damit auf nur noch rund 2 Mio. EUR. Unterdessen werden die neuen Aktien in die laufende Notierung im Frankfurter Entry Standard einbezogen. Zuletzt in den BondGuide-News …

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