Größerer Anteilseigner von PNE Wind schaltet sich nun auch ein: Deutsche Balaton fordert Einberufungs- und Ergänzungsverfahren für die Hauptversammlung

Mitteilung an die Anleihegläubiger der Windreich GmbH i.I.: Anzeige der drohenden Masseunzulänglichkeit

Der Diskurs beim Windparkprojektierer PNE Wind geht in die nächste Runde: Die Beteiligungsgesellschaft Deutsche Balaton, mit rund 2% nicht unwesentlicher Aktionär, hat zahlreiche „Wünsche“ für die Nachhol-Hauptversammlung übermittelt…

Natürlich sind das nicht nur Wünsche, sondern handfeste Anträge. Neben Tagesordnungspunkten, die bereits auf der für den 16. Juni einberufenen Hauptversammlung standen, enthält das Einberufungs- bzw. Ergänzungsverlangen u.a. den Antrag

  • den bestehenden Aufsichtsrat insgesamt abzuwählen,
  • den Aufsichtsrat auf drei Personen zu verkleinern,
  • die Entlastung von sämtlichen Mitgliedern von Vorstand und den Mitgliedern des Aufsichtsrats Kuprian, Dr. Fischer, Abhari, Vazquez, Dr. Aden und Rolfs zu verweigern,
  • sowie die Vergütung der Aufsichtsratsmitglieder für das Geschäftsjahr 2014 auf EUR 25.000 pro Person zu reduzieren
  • und schließlich noch weitere Punkte zum Thema Wirtschaftsprüfung sowie Vergütungsstruktur


Die Staatsanwaltschaft ermittelt derweil noch bei PNE Wind
 wegen des Verdachts der Urkundenunterdrückung im Zuge der chaotischen PNE-Hauptversammlung vor genau einer Woche. Mit ersten Ergebnissen sei nach Behördenangaben möglicherweise noch diese Woche zu rechnen. Bei Großaktionär Volker Friedrichsen wird wegen der von PNE monierten Bewertungsdiskrepanz von rund 17 Mio. EUR im Zuge der Übernahme der WKN AG ebenfalls recherchiert – hierum dreht sich im Kern der Streit.

Schließlich verlangt die Deutsche Balaton, zwei Sonderprüfungsanträge auf die Tagesordnung zu setzen. Die eine Sonderprüfung soll sich auf die Vorgänge bei der Hauptversammlung vom 16. Juni beziehen hinsichtlich der nicht erfolgten Verkündung von Abstimmungsergebnissen. Die andere Sonderprüfung soll der Untersuchung der Vorgänge bei der Vergütung und Zahlungen an die Organmitglieder in dem Zeitraum der Geschäftsjahre 2008 bis Mitte 2015 dienen. Zum Sonderprüfer soll in beiden Fällen Herr Rechtsanwalt Tino Sekera-Terplan, München, bestellt werden, so die Deutsche Balaton.

Aktienrechtlich wird eine neue Hauptversammlung frühestens im August abgehalten werden können (Einladungs- und Einspruchsfristen sind zu beachten).

Von Seiten PNE Wind heißt es zu dieser umfangreichen Eingabeliste „Diese Vorschläge spiegeln rein die Interessen eines Einzelaktionärs wider. Wir vermissen Tagesordnungspunkte die die Verantwortung von Herrn Friedrichsen [Anm.d.Red: größter Aktionär und Aufsichtsratsmitglied] in vielerlei Hinsicht hinterfragen. Die kommende außerordentliche Hauptversammlung werden wir im Sinne aller Aktionäre organisieren.“

Entsprechend runter ging es mit Aktie und Anleihen der Cuxhavener, die Anleihe 2013/18 notierte im Handel erstmals seit Langem wieder unter pari.

Hier geht es zur Vorgeschichte von PNE Wind: Lesen Sie hierzu bitte die aktuellen Gespräche mit CEO Martin Billhardt sowie Großaktionär Volker FriedrichsenHier zu Teil I des Friedrichsen-Interviews (5. Juni 2015)

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