Gerry Weber vor Rückkehr an den Kapitalmarkt

GERRY WEBER
Foto @ Gerry Weber International AG

Nach der erfolgreichen Beendigung der Insolvenz Ende 2019 forciert die Gerry Weber International AG (GWI) ihre Rückkehr an den Kapitalmarkt: So hat die BaFin den Prospekt zur Zulassung von insgesamt 1.251.861 neuen Gerry-Weber-Aktien zum Börsenhandel gebilligt.

Damit steht die Zulassung des gesamten Gerry-Weber-Grundkapitals zum Handel im regulierten Markt (General Standard) der Frankfurter Wertpapierbörse und im regulierten Markt der Börse Düsseldorf bevor. Eine entsprechende Entscheidung der Frankfurter Börse wird in Kürze erwartet.

Bei den zuzulassenden Aktien handelt es sich um 1.211.861 neue Aktien, die im Rahmen der Restrukturierung durch zwei ordentliche Kapitalerhöhungen geschaffen wurden, sowie um 40.000 neue Aktien aus bedingtem Kapital, die künftig im Falle von Wandlungen unter den ausstehenden Wandelanleihen der GWI ausgegeben werden können.

Im Zuge der Umsetzung des Insolvenzplans, der Ende Oktober 2019 Rechtskraft erlangt hat, sind die sogenannten Plansponsoren Whitebox Advisors und Robus Capital Management, sowie später zusätzlich J.P. Morgan Securities neue Eigentümer von Gerry Weber geworden. Whitebox und Robus halten derzeit jeweils 42% und J.P. Morgan Securities 16% der ausstehenden Aktien.

Der Modeeinzelhändler rechnet mit der Handelsaufnahme sämtlicher GWI-Aktien voraussichtlich am 19. Oktober. Einzelne Plansponsoren haben indes ihre grundsätzliche Bereitschaft signalisiert, bei entsprechender Marktlage weitere Aktien aus ihrem Bestand über den Kapitalmarkt zu veräußern, um so die Aktionärsbasis zu verbreitern und die Börsenliquidität weiter zu steigern.

Unterdessen verlaufen die Geschäfte gemäß der zuletzt kommunizierten Erwartungen im Einklang mit dem aktualisierten Sanierungsgutachten (IDW S6).

Zum 30. September beliefen sich die liquiden Mittel auf 74 Mio. EUR (30. Juni 2020: 91 Mio. EUR). Der Rückgang ist im Wesentlichen auf die Rückführung einer revolvierenden Kreditlinie, die Bedienung von Forderungen von Insolvenzgläubigern sowie saisonale Schwankungen im Working Capital zurückzuführen.

In den ersten neun Monaten 2020 erzielte die GWI Gruppe Umsätze zwischen 222 und 231 Mio. EUR. An den Einschätzungen für das Gesamtjahr haben sich seit Veröffentlichung des Geschäftsberichts zum 31. Dezember 2019 keine wesentlichen Änderungen ergeben, da bereits zu diesem Zeitpunkt die erwarteten Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf Umsatz- und Ertragsentwicklung Berücksichtigung gefunden hatten.

Vor diesem Hintergrund bleibt die Bandbreite der für das gesamte Jahr 2020 erwarteten Umsätze unverändert bei 260 bis 280 Mio. EUR. Für das Konzern-EBITDA (ohne Berücksichtigung von Effekten aus der ab April 2019 geändert anzuwendenden Leasingbilanzierung nach IFRS 16) wird unverändert von einem negativen mittleren zweistelligen Millionenbetrag ausgegangen.

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