Anleihen heute im Fokus: Ekotechnika, SAG Solarstrom, posterXXL, Scholz, hkw

Geldwerter Vorteil? - derzeit nicht bei Mittelstandsanleihen

Die beiden SAG-Anleihen gehörten gestern zu den deutlichsten Verlierern unter den Mittelstandsanleihen. posterXXL und Ekotechnika hatten Rating-Downgrades auf jeweils B+ zu verkraften – und Schoz, hkw sowie die gewohnten Verdächtigen stehen ohnehin unter skrupulöser Beobachtung.

Die beiden Anleihen der S.A.G. Solarstrom AG im kumulierten Gesamtvolumen von knapp 42 Mio. EUR werden im Frankfurter Entry Standard gehandelt und notieren jetzt nur noch bei 60%. Die zweite Anleihe befindet sich seit März 2012 in BondGuide-Musterdepot und war dort der größte Performance-Bringer – bis Freitag letzter Woche, als die Freiburger aufgrund von Projektverschiebungen eine Umsatz- und Gewinnwarnung für das laufende Jahr bekannt geben mussten. Beide Anleihe brachen um ca. 25 Prozentpunkte ein. Bei der höhervolumigen ersten Anleihe steht kommende Woche der Zinstermin an.

posterXXL (Kurs hier): Der Anbieter von Fotodienstleistungen brillierte am Montag noch mit einem Plus um ein Fünftel auf 60% – allerdings bei niedrigen Umsätzen. Die bis 2017 laufende Anleihe stand vor einigen Wochen noch bei 40% auf Ramschniveau. Die letzten News der Münchner waren die Halbjahreszahlen Ende September: höherer Umsatz, höherer Verlust. Gestern gesellte sich ein Rating-Downgrade auf nur noch B+ hinzu. Das Papier hielt sich jedoch gut bei über 60%.

Das selbe Rating erhielt auch Ekotechnika. So stufte Creditreform den Agrarmaschinenhändler in einer unterjährigen Anpassung von zuvor BB- um eine Stufe auf jetzt B+ (ausreichende Bonität, höheres Insolvenzrisiko) herunter. Ausschlaggebend hierfür seien die Zahlen für das Geschäftsjahr 2012/13, die das Unternehmen vor Kurzem berichtet hat. Danach legten Konzernumsatz und Gruppen-EBITDA im niedrigen zweistelligen Prozentbereich zu, unter dem Strich verblieb jedoch ein in erster Linie auf Währungseffekte zurückzuführender Jahresverlust von rund 1,7 Mio. EUR in den Konzernbüchern (BondGuide berichtete). Das Rating-Summary ist derweil noch nicht auf der Webseite hinterlegt.

Die Scholz AG hat im Zuge des laufenden Desinvestitionsprogramms einen weiteren Fortschritt erzielt und über die erfolgreiche Veräußerung des 50%-Anteils an dem Gemeinschaftsunternehmen Saarländische Rohprodukte GmbH informiert. Nach den zuletzt durchweg schlechten News vermeldete das Unternehmen damit endlich wieder Verwertbares: Der Mitte November stark abgeschmolzene 8,5%-Scholz-Bond (2012/17) hat sich inzwischen auf ein Niveau über 70% erholt.

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