Musterdepot-Update: Viel gewesen – harte Spesen

Foto @ Joh. Friedrich Behrens AG

Mit der ersten Abschlagszahlung bei BeA Behrens ändert sich die Optik gleich zum Jahresauftakt. Und: Wir zeichnen eine laufende Emission.

In diesen Tagen erfolgte bzw. erfolgt die erste Abschlagszahlung im Insolvenzverfahren von Joh. Fr. Behrens (BeA). Leser bestätigen uns, dass die ausgelobte Ausschüttung auch bereits auf ihren Konten eingegangen sei – vielen Dank an dieser Stelle an alle Mitwirkenden, die uns über Dinge wie erfolgte Zinszahlungen und dergleichen berichten.

Wir hatten ja zur Disposition gestellt, wie wir die Ausschüttung verbuchen sollen: Auf einen Schlag oder verteilt auf die betroffenen Jahrgänge? – Behrens musste Ende 2020 Insolvenzantrag stellen, wir gingen offiziell mit zunächst Null heraus.

Eine Ausschüttung verändert natürlich die Optik der BondGuide Musterdepot-Performance. Wir haben den Betrag homöopathisch auf die drei bisherigen betroffenen Kalenderjahre 2020, 2021 und 2022 verteilt: Die Performance für 2020 und 2021 ist also berichtigt. Die Alternative wäre gewesen, dass wir stichtagsbezogen ins Jahr 2022 mit ca. 3% starten, was sicherlich nicht sonderlich realitätsnah ausschaut. Die von uns gewählte Variante erscheint uns naheliegender.

Folgt eine weitere Ausschüttung – ausgelobt ist ja eine Gesamtquote von bis zu 75% –, werden wir ein weiteres Mal die drei Jahrgänge berichtigen. Diese rekordhohe Insolvenz-Recovery zeigt eindeutig: Behrens hätte niemals in eine Insolvenz getrieben werden müssen. Sagte ich glaube ich schon. Die fehlende Differenz zu 100% geht auf nunmehr Insolvenzverwalter und Dienstleister, die am Verfahren mitverdienen.

Die Performance 2020 hat sich daher leicht von knapp 3 auf 2,2% Minus reduziert, die von 2021 steigt von +0,2 auf +1,0%. Im aktuellen Jahr sind es +1,4%, wovon 0,8 Punkte auf die Ausschüttung zurückgehen. 1% Plus vergangenes Jahr sind selbstverständlich nicht berauschend, es zeigt jedoch, dass ein ausgeglichenes Depot sogar mehrere Irrtümer zu verzeihen vermag. Unsere eigenen lagen hart an der Grenze – und das in einem ansonsten überaus positiven Jahr. Kein Grund für Schulterklopferei – Schwamm drüber.

Zeichnung reconcept Green Bond II 2022/28
Das jungfräuliche Jahr beginnt für uns zudem mit einer Neuaufnahme: Wir zeichnen den Green Bond II von reconcept im Volumen von 5.000 Stück Nominale. Es steht zu erwarten, dass der Emittent dieses Jahr und ff. klaren Rückenwind von der neuen Ampelkoalition erfährt. Sicherlich nicht zufällig hat auch SUNfarming unlängst ein neues Kapitalmarktprodukt angekündigt – und da dürfte 2022 noch deutlich mehr kommen. Real Estate als dominierende Branche war mal.

Bei einer Überzeichnung des nur geringen vakanten Volumens – siehe auch ab Seite 16 – droht womöglich eine reduzierte Zuteilung. Schwer im Voraus einzuschätzen, zumal jeder begleitende Finanzdienstleister eine andere Zuteilungsphilosophie fährt. Insofern haben wir den Bond, da finale Stückzahl derzeit noch nicht prognostizierbar, erst einmal nur angekündigt, aber in der Übersicht noch nicht dargestellt. In weniger als zwei Wochen wissen wir mehr.

Ausblick
Davon abgesehen kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht viel gesagt werden zum Jahr 2022. Wir gehen praktisch unverändert ins Jahr 2022, zuzüglich der Initialposition in reconcept GB II – spätere Aufstockung der Position nicht ausgeschlossen. Ich bin recht sicher, dass wir in diesem Jahr diverse Emissionen aus dem Bereich Erneuerbare sehen werden – womöglich mehr als Immobilien. Das kann der Auswahl für Investoren nur gut tun.

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