Bank of England steht vor weiterer Zinserhöhung

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Die bevorstehende Sitzung des Währungsausschusses der Bank of England am 22. September kommentiert James Lynch, Investment Manager bei Aegon Asset Management:

In dieser Woche haben wir in Großbritannien bereits drei wichtige Wirtschaftszahlen veröffentlicht. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die britische Wirtschaft nur schleppend wächst, der Arbeitsmarkt sehr angespannt ist und die Inflation sehr hoch ist.

Natürlich steckt mehr dahinter, und je nach Blickwinkel kann man aus den Daten das herauslesen, was man für seine Sichtweise benötigt. Zum Beispiel ist das BIP schleppend, aber die Dienstleistungen halten sich gut, die Arbeitslosigkeit ist mit 3,6% sehr niedrig. Das liegt aber daran, dass immer mehr Menschen aus dem Erwerbsleben ausscheiden, und die Inflation ist mit 9,9% sehr hoch, wobei das Schlimmste vielleicht schon hinter uns liegt.

Für den Währungsausschuss der Bank of England, der am 22. September zusammentritt, rechnet der Markt nun mit einer mittleren Erhöhung von 50 oder 75 Basispunkten gegenüber dem Niveau von 1,75%.

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Wenn man sich nur den angespannten Arbeitsmarkt und die unlängst veröffentlichte Lohnsumme von 5,5% ansieht, dann kann ich verstehen, warum eine Preisgestaltung näher an 75 Basispunkten möglich ist, zumal 75 Basispunkte bisher nicht erwähnt wurden. Da es im Ausschuss noch einige wenige Währungspolitiker gibt, die eine gemäßigte Linie vertreten, ist es immer noch wahrscheinlicher, dass der Leitzins bei 50 Basispunkten und damit bei 2,25% liegen wird.

James Lynch, Aegon AM

Wir erwarten außerdem, dass die BoE Ende September mit dem Verkauf von Staatsanleihen beginnt und auf der Sitzung ebenfalls eine bestätigende Abstimmung stattfindet.

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