Interview Deutsche Bildung AG: „De facto Vollbeschäftigung bei Akademikern“

Ulf Becker und Anja Hofmann, Deutsche Bildung AG

Im Gespräch mit BondGuide stehen Anja Hofmann und Ulf Becker, Vorstände, Deutsche Bildung AG, Rede und Antwort zur Emission der neuen Unternehmensanleihe, erläutern das Geschäftsmodell Studentenförderung und zeigen auf, dass die Zweitauflage zur neuen Anleihe trotz mageren Kupon und absehbar niedriger Handelsliquidität dennoch ein attraktives Angebot darstellt.

BondGuide: Frau Hofmann, Herr Becker, könnten Sie zum Einstieg das Angebot des Deutsche Bildung Studienfonds II in eigenen Worten zusammenfassen?
Becker: Die Merkmale dieser zweiten Unternehmensanleihe sind relativ ähnlich unserer ersten. Das Emissionsvolumen beträgt wieder 10 Mio. EUR bei einer Laufzeit von zehn Jahren. Im Kupon liegt der wesentliche Unterschied: aktuell 4%, nach 5% bei unserer ersten Anleihe. Die Zinslandschaft hat sich seit 2013 schließlich nicht unwesentlich verändert.
Hofmann: Zu ergänzen wäre, dass es kein Umtauschangebot für Inhaber der Altanleihe in die neue gibt. Unsere zweite Unternehmensanleihe ist eine reine Wachstumsfinanzierung, daher auch die Zweckbindung ausschließlich auf die Studienfinanzierung.

BondGuide: Eine Refinanzierung der ersten Anleihe steht angesichts der Laufzeit …
Becker: … ohnehin nicht im Raum: Auch die erste Anleihe läuft ja zehn Jahre, also bis 2023.

BondGuide: Angenommen, jemand interessiert sich für die neue Anleihe – wer ist mit an Bord, wo könnte man zeichnen?
Becker: Wir arbeiten mit der SMC Small & MidCap Investmentbank zusammen. Interessierte können auch direkt bei uns zeichnen. Die Mindestzeichnungssumme beträgt 5.000 EUR. Die zweite Anleihe wird, wie schon die erste, im Düsseldorfer Freiverkehr notiert sein.

BondGuide: Wie sieht denn der Track Record des Deutsche Bildung Studienfonds aus?
Becker: Die ersten Studienfinanzierungen haben wir 2007 vergeben. Typischerweise und im Durchschnitt liegen zwischen Studienbeginn und vollständigem Mittelrückfluss etwa sieben bis siebeneinhalb Jahre.
Hofmann: … das heißt nicht, dass die Leute sieben Jahre oder mehr studieren, sondern in diesem Zeitrahmen liegt neben der eigentlichen Förderphase auch der Übergang vom Studium in einen Job. In der Regel umfasst die Rückzahlperiode fünf Jahre.
Becker: Daher die Laufzeit der beiden Anleihen: Wir können nur über einen solchen Zeitraum seriös planen, eine Fristenkongruenz bei sämtlichen Fördervorhaben geht ja nun mal nicht. Und kurzfristig refinanzieren, um langfristig auszuleihen, kommt betriebswirtschaftlich für uns nicht in Frage.