S.A.G. Solarstrom: Anleihegläubigern winkt erste Abschlagsverteilung, geschätzte Gesamt-Insolvenzquote weiterhin bei 50%

S.A.G. Solarstrom AG: Anleihegläubiger erhalten erste Abschlagszahlung
Foto @ S.A.G. Solarstrom AG

Wie die Insolvenzverwaltung bereits auf der Gläubigerversammlung am 16. Mai 2014 angekündigt hatte, können die Gläubiger der beiden S.A.G.-Anleihen im kumulierten Gesamtvolumen von etwa 42 Mio. EUR schon im Laufe des Insolvenzverfahrens mit einer „Abschlagsverteilung“ rechnen.

Diese soll nunmehr innerhalb der nächsten vier Wochen auf die zur Insolvenztabelle festgestellten Forderungen erfolgen, ließen die beiden gemeinsamen Anleihevertreter, Frank Günther (One Square Advisory) und Rechtsanwalt Markus Kienle, die Bondholder in der heutigen Mitteilung wissen.

Unter Berücksichtigung des bisherigen Standes der Verwertung und notwendiger Rückstellungen für die veranschlagten Verfahrenskosten und Masseverbindlichkeiten sowie bestrittener Forderungen betrage die Ausschüttungsquote 15% auf die festgestellten Forderungen.

Allerdings habe die im Laufe des Verfahrens von Insolvenzverwalter Dr. Jörg Nerlich in Aussicht gestellte Gesamt-Insolvenzquote von annähernd 50% weiterhin Bestand.

Quelle: S.A.G. Solarstrom AGFür die betroffenen Anleihegläubiger bestehe derzeit kein Handlungsbedarf. Sie werden über weitere Entwicklungen im Insolvenzverfahren von ihren jeweiligen Anleihevertretern informiert. Für etwaige Rückfragen können sich die Inhaber der 6,25%-S.A.G.-I-Anleihe (2010/15) an One Square Advisory unter SAG-Solar@onesquareadvisors.com wenden. Gläubiger des 7,5%-S.A.G.-II-Wertpapiers (2011/17) erhalten weiterführende Informationen von Herrn Markus Kienle unter kanzlei@ra-kienle.de.

Hintergrund
Die S.A.G. Solarstrom AG hatte im Dezember 2013 aufgrund verspäteter Zahlungsmittelzuflüsse in Höhe von über 20 Mio. EUR Insolvenz angemeldet. Zum Zeitpunkt der Insolvenzanmeldung lag keine bilanzielle Überschuldung vor. Ende Oktober 2014 wurde der herstellerunabhängige Anbieter von Photovoltaik-Anlagen im Wege einer übertragenden Sanierung an die SF Suntech Deutschland GmbH, einem Tochterunternehmen der chinesischen Shunfeng Photovoltaic International, rechtskräftig veräußert. Der Kaufpreis für den gesamten operativen Geschäftsbetrieb inklusive aller Assets der S.A.G. Solarstrom Gruppe belief sich auf 65 Mio. EUR (BondGuide berichtete).

S.A.G. Solarstrom im BondGuide-Rückblick.

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