Die Penell GmbH schwang zur Wochenmitte erneut den Hammer und teilte mit, dass die aktuellen Warenbestände laut Auswertung einer Zwischeninventur nur noch einen Bruchteil des ursprünglich angegebenen Wertes ausmachen würden. Zwar sollen die Vorgänge jetzt „lückenlos“ aufgearbeitet werden, was konkret Penell jetzt aber weiter zu unternehmen gedenkt, um seine Existenz außerhalb eines gerichtlichen Verfahrens sicherzustellen, und auf welche möglichen Einschnitte sich die Anleihegläubiger voraussichtlich einstellen müssen, darüber schwieg sich das Unternehmen abermals aus. Erneut entsteht der Eindruck, dass Penell die Karten bislang noch nicht vollständig auf den Tisch gelegt hat – aus welchen Beweggründen auch immer.
Die Penell GmbH schockte gestern mit einer weiteren Hiobsbotschaft: Der Wert des gesamten Warenlagers, das den Inhabern der Unternehmensanleihe über final 5 Mio. EUR als Sicherheit dient, wird inzwischen nicht mehr wie zuvor auf 5,5 Mio. EUR geschätzt, sondern belaufe sich aktuell nur noch auf rund 2,5 Mio. EUR. Damit würden die Vorräte (inkl. der Kupferkabel) wertmäßig nur noch weniger als ein Drittel des ursprünglich angegebenen Lagerwertes entsprechen. Penell versichert indes, in Abstimmung mit dem Treuhänder, der MSW GmbH, und dem Vertreter der Anleihegläubiger – One Square Advisory – an einer „lückenlosen Aufarbeitung der Vorgänge“ zu arbeiten. Zugleich werde ein „angemessenes“ Nachbesicherungskonzept erarbeitet, das den Bondholdern auf der Gläubigerversammlung im Januar 2015 zur Abstimmung vorgelegt werden soll. Die Einladungen werden in Kürze erfolgen. One Square Advisory wird die Organisation der Versammlung und die weitere Information der Anleihegläubiger übernehmen. Die Inhaber des 7,75%-Wertpapiers (2014/19) können sich für persönliche Informationen unter penell@onesquareadvisors.com beim gemeinsamen Vertreter registrieren lassen. Zum BondGuide-Beitrag …
Die paragon AG steht vor einem neuerlichen Wachstumsschub. Der Vorstand des Herstellers von Automobilelektronik rechnet für 2015 mit einem Anstieg der Konzernumsätze um rund ein Fünftel auf etwa 95 Mio. EUR, bei einer Verdopplung des EBIT soll sich die unbereinigte EBIT-Marge auf ca. 10% einpendeln. Die Prognose liegt am oberen Rand der bisherigen Vorhersage und zeige, dass sich die Wachstumsinvestitionen der Vorjahre allmählich auszahlen. Die positive Prognose wird durch einen deutlich gestiegenen Auftragsbestand gestützt, der laut paragon zurzeit rund 30% über dem Vorjahresvergleichswert liegt. Die Bereiche Sensoren, Akustik und Elektromobilität zählen dabei als Wachstumstreiber. „Wie vorhergesagt waren die vergangenen zwei, drei Jahre von heftigen Investitionen in wachstumsstarke Zukunftsbereiche geprägt. Nun beginnt die Ernte. Auf der Umsatzseite erwarten wir im Bereich Elektromobilität einen zweistelligen Millionen-Umsatz, aber auch in anderen Geschäftsbereichen gehen wir von weiteren Steigerungen aus. Dadurch werden unsere Aufwandsquoten wie geplant wieder zurückgehen und unsere Erträge absolut und prozentual mehr als deutlich zulegen“, betont paragon-CEO Klaus Dieter Frers.
News gab es zuletzt auch von der MITEC Automotive AG: Unternehmensangaben zufolge ist der anhängige Prozess des Herstellers von Automobilantriebstechnik gegen den US-amerikanischen Automobilkonzern FORD vom Oberlandesgericht Jena kurzfristig, auf Anordnung des Gerichts, auf den 26. Juni 2015 verschoben worden. Ursächlich für die Entscheidung des OLG war ein in Auftrag gegebenes Gutachten, das ursprünglich bis zum 15. Dezember vorgelegt werden sollte, dem Vernehmen nach aber noch nicht finalisiert werden konnte. In dem Gutachten sollte festgestellt werden, ob FORD die MITEC-Technologie bei der Entwicklung des Wellenausgleichssystems I4 kopiert hat. Am 24. November erklärte der Gutachter nach einem Zeitraum von mehreren Monaten, dass zur Erstellung eines Gutachtens Zeichnungen von MITEC, jedoch nicht von der Beklagten FORD in ausreichender Anzahl vorgelegt wurden, die er zur Erstellung eines Gutachtens benötigte und forderte das Gericht auf, diese Unterlagen zur Verfügung zu stellen.
„Diese Verschiebung des Gerichtstermins ist für uns nicht nachvollziehbar. Das Verfahren ist nunmehr seit mehr als 5 Jahren in allen Instanzen anhängig. In der Hauptsache liegt bereits ein Urteil des Landgerichts in Meiningen vor, welches der MITEC Argumentation Recht verschafft“, erklärt MITEC-CEO Dr.-Ing. Otto Michael Militzer und ergänzt: „Das Verhalten von FORD, nicht die notwendigen Unterlagen für die Durchführung eines Gutachtens rechtzeitig zur Verfügung zu stellen, belegt erneut, dass FORD die bisherige Verzögerungsstrategie im Verfahren beibehält.“ Unterdessen gehen die Eisenacher nach wie vor davon aus, dass das Gutachten die Argumentation unterstützen wird, indem festgestellt wird, dass FORD die Konstruktion von MITEC kopiert hat.
Die insolvente S.A.G. Solarstrom AG verkleinert ihren Aufsichtsrat: Da im Rahmen der Insolvenz viele Aufgaben des Kontrollgremiums durch den Gläubigerausschuss wahrgenommen werden, wird im Zuge der planmäßigen Abwicklung der Gesellschaft auch der Aufsichtsrat verkleinert. In Absprache mit dem Insolvenzverwalter Dr. Jörg Nerlich werden deshalb der Aufsichtsratsvorsitzende Dr. Peter W. Heller und Herr Dr. Haggeney, Mitglied des Aufsichtsrats, ihre jeweiligen Mandate zum Ende des Jahres niederlegen. Dr. Carsten Müller wird als Aufsichtsrat den Insolvenz- und Abwicklungsprozess weiterhin begleiten. „Ich möchte mich bei Herrn Dr. Heller und Herrn Dr. Haggeney für die sehr engagierte und konstruktive Begleitung der Gesellschaft auch nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens ausdrücklich bedanken“, so S.A.G.-Insolvenzverwalter Nerlich. Bereits in der Vorwoche teilte das Unternehmen mit, dass die bisherige Geschäftsführung mit dem Vorstandsvorsitzenden Dr. Karl Kuhlmann und den Vorstandsmitgliedern Ulrich Kenk und Karin Schopf nicht zum Management der „neuen“ S.A.G. Solar GmbH & Co. KG angehören werde (BondGuide berichtete).
Die InCity Immobilien AG hat über eine Tochtergesellschaft den Ankauf eines Bürogebäudes in Berlin notariell beurkundet. Das Objekt befindet sich in zentraler Lage in Berlin-Kreuzberg. Die Immobilie zeichnet sich durch eine hervorragende ÖPNV-Anbindung aus. Der Standort selbst hat sich als Alternative zu den hochpreisigen Lagen Potsdamer und Leipziger Platz etabliert, in direkter Nachbarschaft sind viele unterschiedliche Unternehmen und Institutionen aus Politik, Wirtschaft und Medien ansässig. Das sechsgeschossige Bürohaus verfügt über rund 3.400 Quadratmeter vermietbare Fläche und ist vollständig vermietet. Verkäufer der Immobilie ist ein Family Office. Die Kaufpreisfälligkeit und damit der Besitz-, Nutzen- und Lastenwechsel sind für Mitte 2015 geplant. Über den Kaufpreis haben die Parteien Stillschweigen vereinbart. Unterdessen steht für ein weiteres Objekt, eine im Frankfurter Westend gelegene Büroimmobilie, die notarielle Beurkundung sowie der Besitz-, Nutzen- und Lastenwechsel offenbar noch aus. Dieser sollte ursprünglich noch im vierten Quartal erfolgen. Für die Refinanzierung eines Teils des Kaufpreises waren die restlichen, noch nicht platzierten 2 Mio. EUR der im Oktober ausgereichten 5%-InCity-Zweitemission (2014/19) im avisierten Zielvolumen von bis zu 10 Mio. EUR vorgesehen. Zum letzten BondGuide-Beitrag …
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