Tech schlägt Öl, Large schlägt Small – UK schlägt nichts

Chris Iggo, CIO Core Investments bei AXA Investment Managers, mit ausgewählten Statements zu den aktuellen Entwicklungen wie u.a. Tech an den Finanzmärkten.

Technologie sichert das Wachstum von morgen – und nicht etwa die Firmen aus dem Öl- und Gassektor. Auch wenn man sich fragt, warum US-Titel trotz Rezessionserwartungen so stark sind – und sich sorgt, weil wir die Gewinne vor allem einer Handvoll Technologiewerten zu verdanken haben.

Insgesamt machen IT-Werte 26,7% des S&P 500 aus. Mit einem Gesamtertrag von 28% seit Jahresbeginn, haben sie somit 7,5% zum 10%igen Plus des Index beigetragen. Hardware-, Halbleiter- und Softwaretitel standen hier an der Spitze. Der erfolgreichste Sektor des letzten Jahres – Energie – hat hingegen 8,5% verloren, und Bankwerte sogar über 10%.

Large Caps lagen zuletzt vorn, weil sie stärker vom Nominalwachstum profitieren und trotz steigender Kosten hohe Margen erzielen. Das gilt nicht nur für die USA, auch europäische Aktien stiegen kräftig. Mit dem EuroStoxx hat man seit Jahresbeginn 14,5% Rendite eingefahren (Stand 18. Mai). Laut Konsensprognose werden die Gewinne amerikanischer Large Caps 2023 etwas niedriger sein als letztes Jahr, während man für Europa einen leichten Anstieg erwartet. Für 2024 wird dann auf beiden Seiten des Atlantiks wieder mit Zuwächsen gerechnet, mit 11% in den USA und 8% bei europäischen Large Caps.

Hat der BrExit was gebracht?

Neben den USA wurde auch in anderen Ländern viel mit Aktien verdient. Auch wenn wir die Konjunktur und die Unternehmensgewinne im Blick behalten müssen, spricht die Stabilität wichtiger Volkswirtschaften dafür, dass die Gewinnerwartungen dieses Jahr schlimmstenfalls unverändert bleiben und sich 2024 wieder erholen werden.

Die Übergewichtung von Aktien hat sich dieses Jahr gelohnt, und auch Titel aus Japan und anderen asiatischen Ländern haben zugelegt. Die implizite Volatilität von Aktien und Anleihen liegt nur knapp über dem diesjährigen Tief. Wer einen Börsenkrach fürchtet, kann sich jetzt günstig absichern.

Chris Iggo, AXA IM

Großbritannien gehört im Moment zu den schwächeren Volkswirtschaften. Nach der Bloomberg-Konsensprognose wird das britische BIP dieses Jahr um 0,2% schrumpfen, während die Wirtschaft im Euroraum um 0,6% und in den USA um 1,1% zulegen soll. Britische Aktien liegen hinter internationalen Titeln zurück, und mit britischen Staatsanleihen hat man weniger verdient als mit amerikanischen oder kontinentaleuropäischen Papieren. Für Investmentgrade-Unternehmensanleihen gilt das Gleiche, obwohl britische Unternehmensanleihen in allen Laufzeiten höhere Spreads bieten.

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