LAGRANGE Fondsmonitor H1-2023: Immobilien Spezial-AIF auf dem Prüfstand

InCity Immobilien AG
Quelle: InCity Immobilien

Deutsche institutionelle Investoren setzen weiterhin auf Investments in Immobilien sowie in Immobilien-Spezial-AIF. Von Dr. Sven Helmer*

Sie wollen deren Anteile im Portfolio aber weniger stark ausweiten als noch Ende 2022. Unterdessen zeichnet sich bei den infrage kommenden Assetklassen und Zielmärkten eine zunehmende Differenzierung ab. Der Kauf von Anteilen an Immobilien-Spezial-AIF über den Zweitmarkt etabliert sich zunehmend als Alternative zum Direktinvestment in Spezialfonds. Dies zeigen die Ergebnisse der 6. Befragung zum LAGRANGE Fondsmonitor der LAGRANGE Financial Advisory GmbH und der INVESTMENTexpo im ersten Halbjahr 2023.

Mit Blick auf die beabsichtigte Änderung der Immobilienquote insgesamt ergab sich ein im Vergleich zu den vorherigen Befragungen spürbar geringerer, aber noch positiver Indexstand von 6,12 Punkten (H2/2022: 6,96 Punkte). Ein Stand von 1 entspräche dabei einer starken Reduzierung, ein Stand von 11 einer starken Erhöhung des Immobilienanteils unter den Spezialfonds-Anlagen. Mit Blick auf den Anteil von Immobilien-Spezial-AIF an den insgesamt gehaltenen Spezial-AIF-Anlagen war ebenfalls eine Abnahme des Interesses an einer Ausweitung zu verzeichnen, das aber dennoch etwas stärker ausfiel als bei der Immobilienquote insgesamt. Der Indexstand lag hier bei 6,26 Punkten nach 7,56 Punkten im zweiten Halbjahr 2022.

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Hinsichtlich der infrage kommenden Risikokategorien werden Core- und Core-plus-Investments weiterhin klar bevorzugt, wobei sich gegenüber dem zweiten Halbjahr 2022 nur relativ geringe Änderungen ergaben. Core-plus-Investments lagen mit 44% der Nennungen einmal mehr auf Platz 1, gefolgt von Core-Investments mit 33% der Nennungen. Damit entfielen erneut mehr als drei Viertel aller Nennungen auf diese beiden Kategorien, während Value-add-Investments und opportunistische Investments mit 19% bzw. 5% nach wie vor nur relativ geringe Bedeutung haben.

Deutlich stärkere Veränderungen zeichneten sich dagegen bei den Präferenzen für die einzelnen Immobilien-Nutzungsarten ab. Hier lagen Wohnimmobilien mit 17% der Nennungen an der Spitze, während die Ende 2022 am stärksten gefragten Büroimmobilien mit 16% (H2/2022: 19%) knapp dahinter lagen. An dritter Stelle folgten die Logistikimmobilien mit 11% der Nennungen (H2/2022: 15%).

Ein deutlicher Rückgang des Interesses war bei den zuvor meist stark gefragten Einzelhandelsimmobilien mit einem mindestens 70-prozentigen Lebensmittel-Anteil zu verzeichnen, die nur noch 8% der Nennungen auf sich vereinigen konnten (H2/2022: 15%).

Dr. Sven Helmer

Wichtigster Grund für Investments in Immobilien-Spezial-AIF ist inzwischen die Nutzung von spezifischen Chancen an den Immobilienmärkten, die von 37% der Befragten genannt wurde, während 33% von ihnen primär Risikodiversifikation im Portfolio anstreben. Inflationsschutz wird von 20% der Befragten als Hauptmotiv genannt und liegt damit an dritter Stelle, nachdem dieser Aspekt im zweiten Halbjahr 2022 noch an erster Stelle gestanden hatte.

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*) Dr. Sven Helmer ist Managing Director bei LAGRANGE

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