MS Deutschland: neuer Eigentümer in Sicht, Traumschiffanleihe läuft weiter auf Grund

Neuer Eigentümer für die DEUTSCHLAND? – Der Kurs
ist gesetzt. Foto: © Thinkstock/iStock/Rus32

Land in Sicht für die MS „Deutschland“ Beteiligungsgesellschaft mbH? Offiziellen Angaben zufolge gibt es Verhandlungen mit einem potenziellen Investor zum Erwerb der Schiffsgesellschaft. Zwar sind konkrete Einzelheiten noch nicht bekannt, aber die US-Reederei Crystal Cruises scheint offenbar nicht zum näheren Interessentenkreis zu gehören.

Wie die Insolvenzverwaltung um Rechtsanwalt und Verwalter Reinhold Schmid-Sperber gestern in einer Pressemitteilung klarstellte, existiere gegenwärtig eine Vereinbarung über den Erwerb der MS Deutschland mit einem potenziellen, namentlich noch unbekannten Investor. Der Distressed Merger, der möglicherweise auch den Kauf des Geschäftsbetriebs der Reederei Peter Deilmann mit einschließen könnte, sei allerdings noch keineswegs finalisiert. Zuvor müssen seitens des Vertragspartners noch einige Verpflichtungen und Formalitäten erfüllt werden. Demzufolge können zum jetzigen Zeitpunkt auch keine Angaben zu einem möglichen Kaufpreis gemacht werden.

Zuvor sei in einigen Medien irrtümlich berichtet worden, dass MS Deutschland und die Reederei Peter Deilmann für rund 50 Mio. EUR an die US-Reederei Crystal Cruises verkauft wurde. „Es gab und gibt keinerlei Angebote des US-Unternehmens Crystal Cruises zum Erwerb der MS Deutschland oder der Reederei – und folglich auch keine Vereinbarungen mit Crystal Cruises. Diese Aussagen entbehren jeglicher Grundlage“, stellte Verwalter Reinhold Schmid-Sperber daraufhin richtig.

Am 1. Januar 2015 wurde das Insolvenzverfahren über die Vermögen der MS „Deutschland“ MSDneuBeteiligungsgesellschaft mbH sowie der Reederei Peter Deilmann GmbH offiziell eröffnet (BondGuide berichtete). Danach belaufen sich die aktuellen Verbindlichkeiten von MS Deutschland auf rund 60 Mio. EUR – darunter etwa 50 Mio. EUR für die ausstehende 6,875%-Traumschiffanleihe (2012/17) –, die Gesamtanzahl der Gläubiger liege allein bei der Schiffsgesellschaft bei rund 1.500. Auf etwa 2 Mio. EUR werden die Schulden der Reederei beziffert.

Die Interessen der Bondholder werden vom gemeinsamen Vertreter, der STU Management Partners GmbH, vertreten durch Stefan Ulrich, auch im eröffneten Verfahren weiter wahrgenommen. Eine individuelle Anmeldung der Forderungen zur Insolvenztabelle durch die Anleihegläubiger sei damit nicht erforderlich, da diese in Kürze von STU Management für alle Bondinhaber besorgt wird. Zum ersten offiziellen Schlagabtausch zwischen den mit dem Traumschiff besicherten Gläubigern und der Schifffahrtsgesellschaft kommt es auf der Gläubigerversammlung am 20. Februar.

DEU_Eisberg_oOoSWeitere Informationen zum aktuellen Stand beider Insolvenzverfahren sowie die entsprechenden Kontaktadressen erhalten Gläubiger und weitere Interessenten auf den jeweiligen Firmenwebseiten www.deilmann.de und www.msdeutschland-gmbh.de sowie unter Reimer Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft.

Die MS „Deutschland“ Beteiligungs GmbH im ausführlichen BondGuide-Rückblick

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