Global Fixed Income – Marktausblick 2018

Fraser Hedgley

Nach Erwartung von Fraser Hedgley, Head of Client Portfolio Management, Nomura Asset Management U.K. Ltd., zieht sich ein roter Faden durch die Rentenmärkte im kommenden Jahr: Die Dynamik dürfte sich in Grenzen halten.

Die Renditen werden steigen, aber nicht dramatisch; dabei wird es immer wieder Perioden erhöhter Volatilität geben. Diese sollten aber nur von kurzer Dauer sein.

– Die Fed Funds Rate wird 2018 wahrscheinlich auf 2% oder darüber steigen.

– Das größte Risiko 2018 wäre aus unserer Sicht eine übermäßige Straffung der US-Geldpolitik, die die USA in die Rezession treiben würde

Die Fed wird die Zügel weiter anziehen
Der Markt glaubt immer noch an weniger Zinsanhebungen im Jahresverlauf 2018 als die berühmten „Dot Plots“ der Fed implizieren. Die „Dot Plots“ sind ein Diagramm, das zeigt, wo jeder einzelne Notenbankgouverneur den US-Leitzins zum Ende eines bestimmten Kalenderjahres sieht. Daran gemessen dürfte der kurzfristige Zinssatz der Fed bis Ende 2018 auf 2,25% (Bandbreite 1,25 – 2,75 %) steigen.

Wir halten die Markteinschätzung für zu niedrig und liegen dichter bei der der Fed. Denn die Fed erkennt unserer Einschätzung nach richtigerweise an, dass die Wirtschaft in den USA trotz der hartnäckig niedrigen Inflation weiterhin relativ stark ist. Die US-Notenbank könnte sogar zu der Einsicht gelangt sein, dass dauerhaft extrem niedrige Zinsen möglicherweise zur Verunsicherung unter Arbeitnehmern beitragen, weil diese sich außer Stande fühlen, mit ihren Arbeitgebern über höhere Löhne zu verhandeln. Wahrscheinlich ist in erster Linie jedoch, dass sich die Beschäftigung in den Augen der Zentralbank gesund zeigt und weiter verbessert. Deshalb geht die Fed davon aus, dass die Phillips-Kurve letztlich wieder ihre Gültigkeit zurückerlangen wird.

Foto: © akiyoko – stock.adobe.com

Foto: © akiyoko – stock.adobe.com

Hinsichtlich der Frage jedoch, welche Auswirkungen die Zinsanhebungen auf die Märkte haben werden, gibt es in unserem Team durchaus Diskussion. Theoretisch müssten Zinserhöhungen, die über den Markterwartungen liegen, auch am langen Ende zu höheren Anleiherenditen führen. Einige Mitglieder unseres Teams geben jedoch zu bedenken, dass mehrere Zinserhöhungen der Wirtschaft schaden, Investitionen zurückdrängen und die USA erneut in eine Rezession stürzen könnten – und das mit erheblichen Folgen für Risikoaktiva einhergehend mit niedrigeren langfristigen Renditen.

Letztlich bleibt dies für uns allerdings ein Risikoszenario. Insgesamt gehen wir davon aus, dass die ohnehin schon flachgebügelten Zinsstrukturkurven am langen Ende begrenzte Renditeanstiege erfahren und die Weltwirtschaft ebenso wie die US-Wirtschaft ihre Expansion fortsetzen werden.