FCR Immobilien: „Praktisch sämtliche Kernbereiche unserer Wertschöpfungskette profitieren von unserer eigenentwickelten Software“

Das Münchner Immobilienunternehmen FCR Immobilien AG (aktien- und anleihenotiert) hat diese Woche frische 9M-Zahlen vorgelegt. Zur Einordnung sprachen wir auf die Schnelle mit Gründer und CEO Falk Raudies.

BondGuide: Herr Raudies, die jüngsten 9-Monatszahlen der FCR Immobilien von dieser Woche zeigten erneutes Wachstum in allen Belangen. Warum konnten die Ergebnisse mehr steigen als der Umsatz?
Raudies: Hier spielen mehrere Faktoren eine Rolle. So ist unser Asset Management weiter sehr erfolgreich, was sich bei den Bewirtschaftungsergebnissen zeigt. Zudem haben wir bei einem Großteil unserer Mietverträge eine Indexvereinbarung, das bedeutet, dass die Mieten an die Inflation angepasst werden. In den ersten neun Monaten 2022 konnten wir so unsere Mieterlöse, also gut planbare, regelmäßige Einnahmen, auf rund 25,6 Mio. EUR steigern. Und natürlich darf nicht vergessen werden, dass wir eine sehr effiziente Organisation haben, die durch ihre Strukturierung und den Einsatz modernster Technik zusätzliche Skaleneffekte generiert.

BondGuide: … oder achten Sie ohnehin nur oder verstärkt auf den berühmten FFO, die Funds from Operations?
Raudies: Der FFO ist für uns eine sehr wichtige Größe. Er zeigt ja letztendlich auf, wie erfolgreich ein Immobilienportfolio operativ wirtschaftet. Da freue ich mich natürlich besonders, dass wir nach neun Monaten 2022 überdurchschnittlich um rund 31 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 7,2 Mio. EUR beim FFO zulegen konnten. Damit haben wir nach neun Monaten bereits den Gesamtwert 2021 übertroffen.

BondGuide: Wie viel und was soll eigentlich im Eigenbestand gehalten und was ggf. verkauft werden – was sind die Kriterien?
Raudies: Die FCR Immobilien AG hat als Bestandshalter mit Fokus aktives Asset Management grundsätzlich eine längerfristige Haltedauer bei den Objekten. Einzelne Immobilien verkaufen wir opportunistisch, wenn uns hierfür ein attraktives Angebot vorliegt.

BondGuide: Den Einsatz der eigenentwickelten Software hatten Sie in der Corporate News eigens erwähnt. Was bringt sie?
Raudies: Unsere selbstentwickelte Software führt unter Einsatz künstlicher Intelligenz zu einer sehr effizienten Unternehmensstruktur. Praktisch sämtliche Kernbereiche unserer Wertschöpfungskette profitieren von der Technologie, sei es beim Einkauf, bei der Objektverwaltung und dem Asset Management bis zu einem möglichen Verkauf. Wie erfolgreich unsere Software ist, zeigt sich z.B. bei der Vermietungsquote, die inzwischen für das Gesamtportfolio auf über 93% gestiegen ist. Inzwischen sind schon andere Immobiliengesellschaften auf unsere Software aufmerksam geworden, so dass wir bereits Einnahmen durch die Drittnutzung generieren. Ein wirkliches Asset. Hier kann ich mir in Zukunft noch deutlich mehr vorstellen.

Falk Raudies

BondGuide: Herr Raudies, danke dass Sie kurzfristig die 9M-Zahlen für uns etwas einordnen konnten!

Interview: Falko Bozicevic

FCR Immobilien hat derzeit drei Anleihen ausstehend, Volumen in Summe knapp 80 Mio. EUR. Die Marktkapitalisierung bei einem Börsenkurs von derzeit rund 17,50 EUR beträgt etwa 170 Mio. EUR.

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