Deutsche Forfait: operativ in H1/2015 erneut unterirdisch – weitere Finanzierungsspritze dringend notwendig

One Square Advisory Services GmbH: DF Deutsche Forfait AG (ISIN: DE000A1R1CC4) - Information an die Anleihegläubiger
Foto @ DF Deutsche Forfait AG

Die DF Deutsche Forfait AG veröffentlichte zuletzt erneut rote Halbjahreszahlen. Danach konnte der operative Verlust zwar etwas eingedämmt werden, jedoch klafft im Zahlenwerk des Exportfinanzierers nach wie vor eine beträchtliche Eigenkapital- und Liquiditätslücke. Diese gilt es schnellstens mit Hilfe zusätzlicher Investorengelder zu stopfen. Anderweitig droht mitunter der Gang zum Konkursgericht!

Im ersten Berichtshalbjahr wies der Forfaitierungsspezialist einen auf -5,3 Mio. EUR „verbesserten“ Konzernverlust aus (H1/2014: -6,9 Mio. EUR), der nach wie vor im Wesentlichen aus Restriktionen beim Neugeschäft aufgrund aktuell noch begrenzter Kapitalressourcen resultierte. Das Geschäftsvolumen konnte im gleichen Zeitraum um gut ein Drittel auf über 37 Mio. EUR gesteigert werden (Vorjahresperiode: 28,2 Mio. EUR). Das Rohergebnis einschließlich Finanzergebnis lag mit rund -1 Mio. EUR in etwa auf Vorjahresniveau. Das Finanzergebnis fiel indes bedingt durch die Zinsreduzierung im Zusammenhang mit der Änderung der Anleihebedingungen mit -1,2 Mio. EUR um 0,7 Mio. EUR besser aus als im Vorjahr. Zum Bilanzstichtag betrug das negatives Eigenkapital -11,3 Mio. EUR (31.12.14: -5,3 Mio. EUR).

Auch nach der verlängerten Zeichnungsfrist zu der im Juli 2015 durchgeführten Barkapitalerhöhung fiel das Platzierungsergebnis alles andere als positiv aus: Nicht einmal die Hälfte des avisierten Aktienneuangebots von bis zu 6,8 Mio. Stücken konnte final bei Investoren untergebracht werden. Das magere Platzierungsergebnis lag deutlich unter den Planungen der Gesellschaft und den Anforderungen des IDW S6-Gutachtens und gefährdet somit die gesamte Finanzrestrukturierung.

DF Deutsche Forfait AG veröffentlicht Zahlen für das erste Halbjahr 2015Zur Deckung der entstandenen und noch immer bestehenden Eigenkapital- und Liquiditätslücke seien zwischenzeitlich Gespräche mit Investoren über weitere Kapitalmaßnahmen aufgenommen worden, versicherte DFAG. Bei diesen würden derzeit verschiedene Refinanzierungsalternativen wie z.B. die Begebung einer neuen Wandelanleihe oder weitere Barkapitalerhöhungen eruiert. Konkretes liege derzeit noch nicht auf dem Tisch, sondern werde erst nach Abstimmung mit den interessierten Investoren festgelegt und verkündet. Hierdurch verzögere sich der Abschluss des Restrukturierungskonzepts.

Allerdings ist der Ausgang der gesamten Finanzrestrukturierung noch immer offen: Gelingt das jetzige Vorhaben, wäre der Fortbestand der DFAG außerhalb eines gerichtlichen Verfahrens zunächst gesichert. Anderweitig droht mitunter der Gang zum Konkursgericht!

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