„Attraktives Angebot und die Möglichkeit, weiter an unserer Geschäftsentwicklung zu partizipieren“ – Tobias Fischer-Zernin, Joh. Fr. Behrens AG

BondGuide im Gespräch mit Tobias Fischer-Zernin, Vorstandsvorsitzender, Joh. Friedrich Behrens AG, über die neue Anleihe Behrens 2019/24, die jüngsten Geschäftszahlen und wie man in der Kombination womöglich noch ein oder zwei Schritte beim Rating vorankommt

Herr Fischer-Zernin, unser erstes Gespräch war Ende 2010, anlässlich der Emission der sog. Jubiläumsanleihe BeA 2011/16. Hätten Sie damals gedacht, dass wir uns knapp ein Jahrzehnt später abermals über eine Unternehmensanleihe aus dem Hause Joh. Friedrich Behrens unterhalten?
Nein, ehrlicherweise hätte ich das damals nicht gedacht. Vor knapp einem Jahrzehnt waren wir mit diesem Instrument Neulinge am Kapitalmarkt. Dass wir zehn Jahre später in eine dritte Auflage unserer erfolgreichen Unternehmensanleihe gehen, stand da noch in keinem Drehbuch.

Wie würden Sie Ihre bisherigen Erfahrungen mit den beiden ersten Unternehmensanleihen beurteilen?
Unter dem Strich sind wir sehr zufrieden. An unserer Bonität als Anleiheemittent kamen zu keinem Zeitpunkt irgendwelche Zweifel auf, auch wenn die noch aktuelle Anleihe Joh. Fr. Behrens 2015/20 zwischenzeitlich mal einige Punkte lassen musste. Dies war aber dem allgemeinen Umfeld geschuldet, speziell 2016, und hatte keine Behrens-spezifischen Gründe. Die allermeiste Zeit stand der Bond deutlich über pari, auch aktuell. Daher bekommen wir viel positives Feedback von unseren Anlegern – auch aus Investorensicht kann man also mit den beiden Unternehmensanleihen zufrieden sein.

In einem Gespräch mit BondGuide Ende vergangenen Jahres zeigten Sie sich indessen mit dem Drumherum besagter zweiter Anleihe 2015/20 nicht übermäßig glücklich – zogen auch in Erwägung, sich vom Unternehmensanleihemarkt zurückzuziehen.
Ja, im Rahmen unserer frühen Überlegungen zur Refinanzierung der Anleihe 2015/20 hatten wir auch mal die Fühler in Richtung Schuldscheindarlehen ausgestreckt. Mit den Hausbanken haben wir zwischenzeitlich aber eine sogenannte Borrowing Base Finanzierung besprochen, die wir für den Herbst 2019 als flexible Ergänzung unserer bestehenden Betriebsmittelfinanzierung planen. Als letzter Baustein kamen dann ein länger laufender Bankenkredit oder eben die Fortsetzung unserer Historie bei der Unternehmensanleihe in Frage.

…letzteres machten Sie aber von einem insgesamt besseren Set-up bei einer neuerlichen Emission abhängig…
Ja, das war natürlich ein wichtiger Faktor bei unserer Entscheidung für eine weitere Unternehmensanleihe. Die Emissionskosten sind aus verschiedenen Gründen heute erheblich niedriger als vor fünf Jahren. Der Wettbewerb unter den Dienstleistern hat sich einerseits in der Zwischenzeit deutlich intensiviert und andererseits ist das Zinsniveau seither nochmals spürbar gesunken. Mit diesem Set-up, wie Sie es nennen, macht das Ganze wirtschaftlich wieder Sinn und stellt damit eine attraktive Alternative für uns dar. Bei der Behrens Anleihe 2015/20 hatte ich da zwischenzeitlich so meine Zweifel.

Die Joh. Fr. Behrens AG ist weltweiter MarktfŸhrer bei der Befestigungstechnik in automatisierten Fertigungsstra§en.

Die Joh. Fr. Behrens AG ist weltweiter MarktfŸhrer bei der Befestigungstechnik in automatisierten Fertigungsstraßen.

Mit bis zu 15 Mio. EUR bleibt ja die dritte Auflage abermals unter der vorherigen. Wie bewältigt Behrens die Differenz im Refinanzierungsvolumen?
Wir haben das Emissionsvolumen ganz bewusst erneut reduziert, um unsere Gesamtfinanzierung auf eine noch breitere Basis zu stellen. Aktuell setzt sich unsere Finanzierung aus drei zentralen Bausteinen zusammen: die erwähnte Betriebsmittelfinanzierung, ferner unsere Immobilienfinanzierung, die schon 2015 abgeschlossen wurde, und schließlich die Unternehmensanleihe. Bei einer Vollplatzierung der neuen Anleihe mit 15 Mio. EUR, mit der wir rechnen, ist zukünftig neben den bestehenden Finanzierungen eine Borrowing Base Finanzierung geplant. Das ist für das dritte Quartal 2019 vorgesehen. Damit erreichen wir nicht nur eine Reduzierung der Zinslast, sondern auch einen ausgewogenen Finanzierungsmix mit verschiedenen Fristigkeiten und Laufzeiten.

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