Anleihen im Fokus heute: Scholz, RENA, Ekosem, Ekotechnika und friedola

Panzer auf der Krim? - nein, ein John-Deere-Traktor.

Überraschung zum Wochenauftakt: Beide RENA-Anleihen sprangen um knapp ein Drittel und stellten die Tagesgewinner – wie gewohnt ohne News. Hingegen bröckelte Recycler Scholz weiter ab.

Auf handfeste Nachrichten warten Anleger bei RENA nach wie vor vergebens. Beide RENA-Anleihen stellten in der vergangenen Woche fast täglich die Verlierer, bis sich die Abschläge zum Wochenausklang auf nur noch wenige Prozentpunkte eingrenzten. Gestern dann der Turnaround: Beide Anleihen des Maschinenbauers machten einen Sprung zurück Richtung Kursen von 30%. Nach wie vor ist hier täglich mit irgend einer Erklärung seitens des Unternehmens zu rechnen.

Scholz zeigte sich bereits in der letzten Woche mit einem Rücksetzer auf unter 50% erschreckend schwach, am Ende blieb es fast genau bei „halbem pari“. Auch im Falle des Schrottrecyclers – Jahresumsatz ca. 4 Mrd. EUR – ist mit weitergehenden News zur Sanierung, Restrukturierung und Ausrichtung jederzeit zu rechnen. Letzter Stand war und ist, dass die fast 200 Mio. EUR schwere Anleihe 2012/17 nicht Teil der Sanierung bilden solle – Investoren sehen das derzeit offenbar anders: Auch zum Wochenauftakt gab die 182-Mio-Anleihe weiter ab und schloss bei knapp unter 48%.

Der neue Mode-Bond punktete bei Investoren und spülte Strenesse 12 Mio. EUR in die Kasse.Quelle: Strenesse AG

Die Woche über stets unter Druck, dafür zu Wochenbeginn mit einem kleinem Satz nach oben um 3 Prozentpunkte konnte sich Modelabel Strenesse aus der Affäre ziehen. Das kann heiter werden für die Strenesse-Anleihe, die eigentlich dieser Tage zur Rückzahlung angestanden hätte, aber durch Gläubigerbeschluss für drei weitere Jahre in die Verlängerung geschickt wurde. Offenbar stimmten Strenesse-Gläubiger der Prolongierung einzig deshalb zu, um mehr Zeit zum Exit zu finden. So bröckelt die Anleihe seit Tagen unter hohen Umsätzen vor sich hin – von Glaube an eine erfolgreiche Sanierung bis dato kaum eine Spur.

Neuigkeiten von der Ratingfront: Scope kassiert das Unternehmensrating von friedola und stuft den Anbieter von Kunststoffprodukten um drei Stufen von zuvor BB auf jetzt B herab. Neu auf der Watchlist bei Creditreform stehen die Landwirtschaftsunternehmen mit Russland-Bezug Ekosem und Ekotechnika. Creditreform setzt angesichts der anhaltenden Krise um die ukrainische Halbinsel Krim das Rating der Ekotechnika GmbH von B (Ausblick stabil) auf B (Ausblick watch). Auch der bis dato stabile Ausblick des BB-Ratings der Ekosem-Agrar GmbH lautet nunmehr auf „watch“. Während Ekotechnika Währungsverluste auf Lagerbestände zu beklagen hat, schlägt der schwächere Rubel bei Ekosem sogar positiv zu Buche: Bereits im vergangenen Geschäftsjahr machte das Landwirtschaftskonglomerat so einen Extragewinn von ca. 2 Mio. EUR.

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