Scholz AG: Schweigen ist Schrott, Reden ist Gold!

Scholz AG

Mit der Scholz AG rückt ein alter Bekannter in den Investorenfokus. Der Bond des Schrott- und Metallrecyclers kannte in den letzten Handelstagen nur eine Richtung: abwärts. Nun sah sich das Management angehalten, dem Treiben durch eine offizielle Stellungnahme entgegenzutreten. Damit zeigt sich erneut: eine regelmäßige Berichterstattung macht auch nach dem IBO durchaus Sinn.

Spätestens nach der sich gestern abermals beschleunigenden Talfahrt der Scholz-Anleihe – am Tagesende stand ein Kursverlust von rund 26% auf nur noch 47% zu Buche, nach noch gut 77% vor einer Woche – warteten Anleger fieberhaft auf eine Stellungnahme des Schrottrecyclers. Am späten Montagabend reagierte dann auch das Management der Scholz AG mit einem offiziellen Statement. Darin stellte das finanziell angeschlagene Unternehmen noch einmal klar, dass die 8,5%-Anleihe (2012/17) im Wert von 182,5 Mio. EUR „unverändert nicht Teil der finanziellen Restrukturierung“ sei. „Das im Jahr 2013 vom Vorstand zusammen mit der Unternehmensberatung Roland Berger ausgearbeitete und von den Finanzgläubigern des Konzerns gebilligte Konzept für die operative und finanzielle Restrukturierung des Scholz-Konzerns umfasst nicht die 2012 begebene Anleihe […]“. Ansonsten gab es keine weiteren Neuigkeiten, die den Kurssturz der letzten Tage begründen würden.

Unterdessen gehe der Vorstand nach wie vor davon aus, dass die Restrukturierung des Konzerns bis 2015 abgeschlossen sein wird. Die Prozesse zur Veräußerung der beiden Unternehmensbereiche Edelbaustahl und Aluminium sowie zur Erweiterung des Gesellschafterkreises zur Stärkung des Konzerneigenkapitals verlaufen im Rahmen der Zeitplanungen. Voraussichtlich in der zweiten Februarhälfte wird Scholz über die Geschäftsentwicklung 2013 und über die Erwartungen an das laufende Geschäftsjahr berichten.

Hintergrund: Die Anleihe der Scholz AG kam in den vergangenen Handelstagen wie offiziell vermutet „wegen anhaltender Marktspekulationen im Zusammenhang mit der laufenden Restrukturierung“ erneut deutlich unter die Räder. Gestern Abend sah sich das Management dann gezwungen, seine Äußerungen zur Wertbeständigkeit der Anleihe in einer Stellungnahme aufzufrischen. Zur Stunde geht es dann auch wieder prompt um 23% auf 57,50% steil bergauf. Zum aktuellen Kurs- und Chartverlauf: hier klicken.

Scholz befindet sich inmitten der Restrukturierung und strategischen Neuausrichtung. Ziel ist die Refokussierung auf das Kerngeschäft Stahl- und Metallrecycling u.a. durch Desinvestitionen von Randaktivitäten bis 2015 (BondGuide berichtete).

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