Anleihen heute im Fokus: Singulus, friedola, Beate Uhse

SINGULUS TECHNOLOGIES entwickelt neuen Verfahrensprozess für multikristalline Solarwafer
Foto @ Singulus Technologies AG

Nachdem friedola heute Morgen in puncto zweiter Anleihegläubigerversammlung schon erfolgreichen Vollzug vermelden konnte, wird es in Kürze auch für den angezählten Spezialmaschinenbauer Singulus ernst: Gegen 11 Uhr startet das zweite Anleihegläubigertreffen, auf dem die Bondholder neben der Wahl eines „starken“ gemeinsamen Anleihevertreters auch über die vorübergehende Beschränkung von Kündigungsrechten sowie eine eventuelle Zinsstundung abstimmen sollen. Heute außerdem in den BondGuide-News: Beate Uhse schockt mit Gewinnwarnung.

Heute zählt’s: Die Singulus Technologies AG lädt die Inhaber ihrer umlaufenden 7,75%-Anleihe (2012/17) über etwa 55 Mio. EUR am Vormittag zur finalen zweiten Anleihegläubigerversammlung. Auf der Abstimmungsagenda der Bondholder stehen erneut die Wahl eines „starken“ gemeinsamen Anleihevertreters – Singulus unterstützt die Wahl von One Square Advisory – sowie die vorübergehende Beschränkung von Kündigungsrechten und eine eventuelle Zinsstundung bis spätestens zur Fälligkeit der Anleihe. Das erste Anleihegläubigertreffen Anfang Oktober war nicht beschlussfähig, weil das erforderliche Quorum mangels Gläubigerpräsenz nicht erreicht wurde. Heute unternimmt der schlagseitige Spezialmaschinenbauer, der gestern noch der Forderung nach Veröffentlichung vorgezogener Q3-Geschäftszahlen nachkam, einen weiteren Versuch. BondGuide wird erneut vor Ort sein und live berichten. Verfolgen Sie das Geschehen über twitter@bondguide.de.

Aufatmen bei der friedola Gebr. Holzapfel GmbH: Die gestrige zweite Anleihegläubigerversammlung des Herstellers von kunststoffveredelten Heimtextilien, Sport- und Freizeitartikeln war beschlussfähig und votierte für das von der Gesellschaft vorgeschlagene Restrukturierungskonzept. Im Zuge der Veranstaltung wurde One Square Advisory mit einer Mehrheit von knapp 99% des anwesenden Anleihekapitals – konkrete Angaben wurden nicht gemacht – zum gemeinsamen Vertreter aller Bondholder bestellt. Ferner haben die Inhaber der 7,25%-Anleihe (2012/17) über 13 Mio. EUR auch den Beschlussvorschlägen über die Verlängerung der Anleihe bis zum Jahr 2020 und der temporären Kuponreduzierung zugestimmt. Da keine Widersprüche gegen die Beschlüsse eingelegt wurden, rechnet friedola mit deren Umsetzung bereits Anfang Dezember, heißt es in der Mitteilung.

Die Beate Uhse AG schockt mit Gewinnwarnung: Wie der Erotikkonzern gestern Abend bekannt gab, werde die Prognose zu Umsatz und Gewinn für das Gesamtgeschäftsjahr 2015 aller Voraussicht nach nicht eingehalten werden können. Zuvor wurde ein Konzernerlös zwischen 134 und 139 Mio. EUR sowie ein EBIT zwischen 2 bis 5 Mio. EUR angepeilt. Nunmehr sollen nach den Hamburgern nicht einmal mehr die unteren Prognosewerte erreicht werden. Ursächlich hierfür seien u.a. ein bis dato enttäuschender Geschäftsverlauf im B2C-Bereich – auch das Jahresendgeschäft soll die Erwartungen voraussichtlich nicht erfüllen –, entsprechende Wertminderungen auf die Geschäfts- und Firmenwerte im Einzelhandel sowie für Beate Uhse nachteilige währungstechnische Entwicklungen. In Anbetracht dessen erwartet der Vorstand für Q3/2015 ein negatives EBIT in Höhe von 7,2 Mio. EUR. Für 2015 wird daher insgesamt mit einem Verlust und infolgedessen auch mit einer Belastung der Liquidität gerechnet. Konkrete neue Ergebnisprognosen wurden nicht gegeben. Der Q3-Bericht, der am 13. November veröffentlicht wird, soll stattdessen weitergehende Informationen u.a. auch zu eventuell liquiditätsstärkenden Maßnahmen enthalten.

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