Bond Market Report am 28. Oktober: GfK Konsumklima & Importpreise D, FOMC Zinsentscheid, EZB

Foto: © Fotolia/#92505148/Rawpixel

Der GfK-Konsumklimaindex ging im Prognosemonat November abermals von im Oktober 9,6 Zähler auf den neuen Stand von jetzt 9,4 Punkten zurück. Laut den Nürnberger Konsumforschern sei der dritte Rückgang in Folge Ausdruck einer zunehmenden Verunsicherung deutscher Verbraucher im Zuge des anhaltenden Flüchtlingszustroms. Danach wachse die Sorge, durch die vielen Flüchtlinge könne die Arbeitslosigkeit in Deutschland mittelfristig ansteigen. Auf dem Arbeitsmarkt selbst sind derzeit noch keine Auswirkungen zu spüren. Die Arbeitslosenzahl lag im September auf dem vergleichsweise niedrigen Niveau von 2,7 Millionen Erwerbslosen. Auch gehen Ökonomen aufgrund der anhaltend stabilen konjunkturellen Entwicklung hierzulande allenfalls von einem leichten und zeitlich nur begrenzten Anstieg der Arbeitslosenzahlen in den kommenden Monaten aus.

Ausgewählte Daten des Tages
Zeit       Land         Indikator                                                          Periode        Schätzung       Letzter

8:00         GE           GfK Konsumklima                                                Nov.                9,4                  9,6
8:00         GE           Importpreisindex                                                 Sep.           -0,2 / -3,5        -1,5 / -3,1
10:00       IT             Geschäftsklimaindex                                           Okt.              103,9              104,2
10:00       IT             Verbrauchervertrauensindex                             Okt.              112,2              112,7
12:00       US           Hypothekenanträge (W/W, in %)                      43. KW               k.A.               11,8
19:00       US           FOMC Zinsentscheidung (Target Rate, in %)                            0,25                0,25
                IT             6 M Schätze
                GE           2025 Bonds
                US           Auktion von 35 Mrd. USD 5J Notes, 15 Mrd. USD 2J Floater
                EC           EZB-Redner: Constâncio, Praet, Hansson
Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research


Themen des Tages
• Wie sieht die Erklärung der US-Notenbanker nach Ende der FOMC-Tagung aus?

• Portugal mit Minderheitsregierung vor Neuwahlen?

Marktkommentar
Die Konjunkturdaten aus den USA fielen gestern nicht unbedingt überzeugend aus. Von den Auftragseingängen für langlebige Wirtschaftsgüter war das schon fast zu erwarten. Das produzierende Gewerbe in den USA kommt einfach nicht richtig in Gang, was vermutlich auf die Stärke des USD zurückzuführen ist. Dadurch leidet die Wettbewerbsfähigkeit der US-amerikanischen Unternehmen.

Das Verbrauchervertrauen des Conference Boards konnte ebenfalls nicht überzeugen. Der Wert des Indikators befindet sich zwar immer noch auf einem hohen Niveau. Er konnte die Erwartungen aber nicht erfüllen.

Zinsdifferenz Staatsanleihen EurozoneDass die Immobilienpreise nicht ganz so stark angestiegen sind, wie es erwartet worden war, ist dagegen nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen. Einige US-Notenbanker haben in den vergangenen Monaten bereits ihre Sorge zum Ausdruck gebracht, dass die USA möglicherweise wieder auf eine Immobilienpreisblase zusteuern.

Ob diese neuen Informationen das Verhalten der US-Notenbanker während der heute endenden Tagung des FOMC beeinflussen werden, ist unwahrscheinlich. Wenn die US-Notenbanker die Leitzinswende noch in diesem Jahr einleiten wollen, so haben sie heute die letzte Gelegenheit dazu: Die Abschlusserklärung nach der Tagung muss in diesem Fall entsprechend formuliert sein.

Fasst man jedoch die Aussagen der einzelnen US-Notenbanker aus den letzten sechs Wochen zusammen, ist es wenig wahrscheinlich, dass es zu eindeutigen Aussagen zur Leitzinswende 2015 kommen wird.

Aus Europa gibt es trotz zahlreicher Aussagen verschiedener europäischer Notenbanker nichts Neues zur künftigen Geldpolitik. Es wird lediglich unisono betont, dass alle zur Verfügung stehenden Instrumente genutzt werden können, falls es die Umstände erfordern. Hin und wieder wird auch die Absenkung des Zinssatzes für die Einlagenfazilität explizit genannt.

BörsenindizesVon den heute anstehenden Konjunkturdaten werden kaum Impulse ausgehen. Die deutschen Verbraucher dürften trotz des erwarteten, leichten Rückgangs des GfK-Indikators bester Stimmung sein. Die italienischen Geschäftsklimaindizes dürften kaum Beachtung finden. Allerdings sollte man nicht ganz vergessen, dass sie im letzten Monat positiv überraschten.

Im Euroraum sollte man die Entwicklungen auf der iberischen Halbinsel im Auge behalten. In Portugal ist die Regierungsmannschaft vorgestellt worden. Nur verfügt die neue Regierung über keine Parlamentsmehrheit. Die Opposition hat bereits angekündigt, die Unterstützung zu verweigern, so dass dort Neuwahlen drohen. Das dürfte den Reformprozess erheblich verlangsamen, wenn nicht gar zu Stillstand bringen. In Anbetracht der weiterhin vorhandenen Strukturschwäche des Landes gepaart mit hoher Verschuldung könnte eine anhaltende politische Unsicherheit für einen Rückfall in die Krise sorgen.

Und in Spanien wird die Abspaltung von Katalonien vorangetrieben.

Renditespread Bundesanleihen zu US-StaatsanleihenDer Bund Future dürfte wenig verändert in den Handelstag starten. Die Platzierung der Aufstockung der 2025er Bund dürfte dann etwas auf die Notierungen drücken. Danach wird auf die Erklärung der Fed nach Ende der FOMC-Tagung gewartet. Der Bund Future sollte sich zwischen 157,40 und 158,90 bewegen. Die Rendite der 10-jährigen US-T-Notes sollte zwischen 1,95 und 2,14% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben