Anleihe im Fokus: ALNO muss restrukturieren – wieder einmal

One Square Advisory Services GmbH: Bericht zum Gläubigerversammlung (Berichtstermin) der ALNO AG

Dauerrestrukturierer ALNO, der Spezialist für hochwertige Küchen, hat einem neuen Sanierungsprogramm zugestimmt: 350 Arbeitplätze sollen wegfallen. Was wird aus der Unternehmensanleihe 2013/18? – alles andere als Verzichte oder Schutzschirm wären eine faustdicke Überraschung.

Der ALNO-Aufsichtsrat habe dem Restrukturierungsprogramm des Vorstands in seiner gestrigen Sitzung zugestimmt. Ziel seien deutliche Kostensenkungen, die dem EBITDA 2017 in einen ‚deutlich positiven‘ Bereich verhelfen sollen.

Dazu sollen allerdings 250 inländische und weitere ca. 100 an ausländischen Standorten vorhandene Arbeitsplätze gestrichen werden.

Anfang Januar hatte die bosnische Unternehmerfamilie Hastor das Steuer beim finanziell stark strapazierten Küchenspezialisten übernommen. Hastor kontrollierte zu dem Zeitpunkt bereits über 43% des ALNO-Grundkapitals und damit der Stimmrechte. Ziel von Hastor sei, unter 50% zu bleiben, um nicht ALNOs horrende Schuldenburg konsolidieren zu müssen. Der Familienclan hat ebenfalls das Sagen beim Autozulieferer Prevent.

Das Rating der ALNO-Anleihe 2013/18 war ohnehin schon auf Vorinsolvenzniveau gesunken: Die Scope Ratings AG hat sowohl das Unternehmens- als auch das Anleiherating der ALNO AG auf jetzt nur noch CC bei negativem Ausblick herabgestuft. Die Ratingexperten begründeten das Downgrade mit der weiteren Verschlechterung des Liquiditätsprofils des Küchenmöbelherstellers und den daraus resultierenden geringeren Erwartungen an eine vollständige Rückführung der regulär Mitte Mai 2018 fälligen 8,5%-Unternehmensanleihe 2013/18 über nominal 45 Mio. EUR.

Kocht Alno bald am Bondmarkt? Quelle: Alno AGKurz zuvor hatten die bestehenden Aufsichtsräte ausgecheckt, sicherlich aus gutem Grund: Hanns R. Rech (Vorsitzender), Norbert Orth, Werner Rellstab und Anton Walther. An ihrer Stelle Statt wurden dann neue Aufsichtsräte aus dem Umfeld des neuen Großaktionärs Hastors eingeführt.

Für besagte Anleihe über für ALNO nicht unbeträchtliche 45 Mio. EUR werden die Tage früher oder später gezählt sein – alles andere als AGVs mit entsprechenden Verzichten der Gläubiger respektive das ‚bewährte‘ Schutzschirmverfahren wären eine faustdicke Überraschung. Zuletzt plagten ALNO Verbindlichkeiten von über 300 Mio. EUR, wovon die Unternehmensanleihe nur ein kleines Mosaiksteinchen – oder Sargnagel – bildet.