Musterdepot-Update: Mustergültig

Das BondGuide Musterdepot sehnt sich ebenfalls den Jahresausklang herbei. Es wird mit dem besten Ergebnis nach 2017 und 2012 abschließen.

Nun gut: Zweistellige Zuwächse wie in den erwähnten beiden, außerordentlichen Jahren standen 2019 nicht in den Sternen. Bei geschätzten rund 8% Plus für das Gesamtjahr 2019 waren neben den regelmäßigen Kuponzahlungen auch Kursgewinne in einigen Titeln mit verantwortlich für das Abschneiden. Der durchschnittliche Kupon liegt schließlich nur noch bei knapp über 6%.

Und im Übrigen kein Schlag ins Wasser. Angesichts der niedrigen und weiter niedriger werdenden Kupons wäre ein einziger Fehlschlag fatal für die Performance. Bei zehn Titeln in einem vertretbar diversifizierten Depot ließe sich das nicht mehr wettmachen.

Golfino hat eindrücklich gezeigt, dass noch Altlasten im Markt unterwegs sein können. Zum Glück nur wenige. Bei Golfino geht es konkret um ganze 4 Mio. EUR Restvolumen in der Anleihe von 2016. Unfassbar indes, dass die letzten Kurse vor der Insolvenzmeldung noch auf pari lauteten. Das gab es meines Wissens nur bei zwei unrühmlichen historischen Vorgängern: Mox Telecom und Steilmann.


Bei Underberg hatten wir den Einstandskurs nochmal leicht nach oben angepasst, da wir über die Börse zukaufen mussten – die Zuteilungsquote war einfach viel zu gering.

Die Privatbrauerei Stauder hatten wir in der vergangenen Ausgabe zum Verkauf gestellt. Die gingen zum Schlusskurs Freitagabend nach Erscheinen von BG 23-2019 raus. Unsere Kleinstposition brachte ordentliche Gewinne. Aber wir hatten ja kommuniziert, dass wir das Musterdepot um kleinere Positionen unter 10.000 Nominale etwas entrümpeln und wieder übersichtlicher gestalten möchten. Das Depotvolumen ist über die Jahre bekanntlich deutlich gewachsen, so dass eine Position unterhalb

dieser Schwelle einfach nicht mehr zeitgemäß scheint. Selbst 10.000 Stücke repräsentieren gerade einmal 6% des Depotvolumens.

Falls Sie das Musterdepot in irgendeiner Weise nachbilden, halten Sie sich ggf. einfach an die Daumenregel 8-10% pro Position – losgelöst von ihrem Absolutwert. Wir hätten bei Start im August 2011 unsere genommenen 100 TEUR, 50 TEUR oder auch 1 Mio. EUR verwenden können als Ausgangsbasis. Oder irgendetwas Fiktives dazwischen. Die kleinste Ausgangsgröße wäre offensichtlich 10 TEUR gewesen. Selbst das ginge, dann eben mit zehn Positionen à einer Anleihe zu 1.000 EUR Nennwert. Nicht schön zwar, aber es heißt ja ‚Musterdepot‘.

Ausblick
Wir belassen für den Rest des Jahres alles wie gehabt und sammeln einfach die Zinsen weiter ein. Inklusive der Zeichnung von Neuemissionen kamen wir auf weniger als zehn Handlungen in diesem Jahr – wie auch im Vorjahr.

Hier geht’s übrigens direkt zum PDF des BondGuide #24-2019

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Falko Bozicevic