
Der aktuelle Kommentar von Vincent Nobel, Head of Asset Based Lending, bei Federated Hermes Limited:
Die Auslöser mögen jedes Mal anders sein, aber „Korrekturen“ am Immobilienmarkt scheinen jedes Mal ziemlich heftig zu sein und sind ein regelmäßiges Merkmal des Immobilienmarktes. Sowohl Käufer als auch Verkäufer sind unsicher, welche Bewertung sie vornehmen sollten, und vor allem, wo sie ihre Geschäfte tätigen können.
Um nicht in den Boom- und Bust-Zyklen mitgerissen zu werden, müssen institutionelle Anleger zyklusunabhängigere Anlagestrategien finden. Auf der Suche nach zuverlässigeren Renditen geht es nicht darum, in „guten Zeiten“ viel Geld zu verdienen, sondern beständig ordentliche Erträge zu erzielen.
Eine Möglichkeit, dies zu erreichen, besteht darin, Vermögenswerte zu finden, die während eines gesamten Zyklus Erträge erwirtschaften und deren Haltedauer weit über den typischen Zyklus hinausgeht. Dadurch wird der Schwerpunkt bei der Zeichnungsprüfung auf die langfristige Fähigkeit der Anlagen gelegt, Mieter zu gewinnen. Wen interessiert es schon, ob der Markt dies zu einem bestimmten Zeitpunkt mit fünf oder sieben Prozent bewertet?
Eine weitere zyklusunabhängige Strategie besteht darin, ein vorrangiger Kreditgeber zu sein. Jeder zyklische Marktwertrückgang sollte sich innerhalb der Zeichnungsparameter bewegen und daher (theoretisch) keinen Einfluss auf die Finanzerträge von vorrangigen Kreditportfolios haben. Dies hängt natürlich von der Art und Weise ab, wie das Risiko gezeichnet wurde, und davon, ob diese zyklischen Korrekturen gleichzeitig mit einem strukturellen Rückgang einhergehen, wie wir ihn derzeit auf dem Büromarkt, insbesondere bei hohen Bürotürmen, beobachten.

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Kurzum, wir sollten nicht überrascht sein, wenn wir in diesem Umfeld ein geringes Transaktionsvolumen sehen. Für Investoren, die in der Lage sind, Vermögenswerte langfristig zu halten, ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt zum Verkaufen. Solange die Ausfälle von Unternehmen gering sind und die Mieten gezahlt werden, sind die Kreditgeber nicht gewillt, den Verkauf von Vermögenswerten zu erzwingen, der durch geringfügige Überschreitungen des Beleihungswerts ausgelöst wird. Der Markt scheint weitgehend im Gleichgewicht zu sein zwischen Eigentümern von Vermögenswerten, die nicht verkaufen wollen, Käufern von Vermögenswerten, die nicht kaufen wollen, und Kreditgebern, die notleidende Kredite nicht vollstrecken. Mit anderen Worten: Es muss etwas passieren, um Bewegung in den Markt zu bringen.

Vincent Nobel, Federated Hermes
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