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paragon II
Neu in der URA-Beobachtung ist schließlich die 2. Anleihe der paragon AG, ein Anbieter von Automobilelektronik (z.B. Sensoren), -mechanik (z.B. Spoiler) und Elektromobilität. paragon II hat 2 „URA-Haken“ erhalten.
Stärken: etabliertes Geschäftsmodell; weltweit führend in einigen Nischen (z.B. Nr. 1 bei Luftgütesensoren); gut positioniert im stark wachsenden Segment „Elektromobilität“ (Tochter Voltabox AG mit Batteriemodulen für Nutzfahrzeuge); Refinanzierung der 1. Anleihe (13 Mio. EUR) im Juli 2018 problemlos aus den Mitteln der 2. Anleihe (50 Mio. EUR) möglich; erfolgreich am Kapitalmarkt mit börsennotierter Aktie (hohe Transparenz; mögliche Börseneinführung der Voltabox AG); überdurchschnittlich gläubigerfreundliche Anleihebedingungen.
Schwächen: Voltabox bis inkl. 2016 mit hohen Verlusten (im Monat Juni 2017 erstmals positiv); trotz Elektromobilität weiterhin abhängig von der zyklischen Pkw-Industrie (57% des Umsatzes mit dem VW-Konzern); Konzernergebnis wäre ohne die hohe F&E-Aktivierung deutlich schlechter; die bisher guten bis befriedigenden Bondspezifischen Kennzahlen verschlechtern sich durch die fast Vervierfachung des Anleihevolumens; die letzten 3 Jahre ein deutlich negativer Free Cashflow (der Start der „Erntephase“ der hohen Investitionen wurde von 2016 auf 2018 verschoben).
Monitoring: unveränderte URA-Beurteilung
Bestätigt wurden zuletzt nach neuen Finanzberichten die URA-Beurteilungen für folgende 20 Anleihen:
– 3 „URA-Haken“ für Alfmeier (vorzeitig zum 30.10.2017 gekündigt), Berentzen, Hörmann II, PORRII und S&T,
– 2 Haken für BioEnergie Taufkirchen, HanseYachts II, Joh. Friedrich Behrens II, Karlsberg II, Katjes II und paragon I,
– 1 Haken für eterna II, GOLFINO II, Jacob Stauder I, Neue ZWL I + II und VEDES II sowie
– der fehlende Haken für SANHA, Travel24.com und VST.
Monitoring: Beobachtung durch URA ausgesetzt
Die bisher mit 3 „URA-Haken“ bewertete Anleihe der Constantin Medien AG wird von URA vorübergehend auf „not rated“ gesetzt:
Mehrere Gerichtsstreitigkeiten zwischen Gesellschaftern zur Frage, ob Constantin die wichtige und renditestarke Schweizer Tochter Highlight Communications AG nach Stimmrechten überhaupt noch „beherrscht“ und damit im Konzernabschluss voll konsolidieren darf. Ohne entsprechende Zugriffsmöglichkeiten könnte außerdem die Highlight-Dividende an Constantin Medien weiterhin ausfallen; zusammen mit weiteren Faktoren könnte sich hieraus ein bestandsgefährdendes Liquiditätsrisiko für Constantin Medien ergeben (reine Holding) – im Zusammenhang mit der Tilgung von Krediten und vor allem der im April 2018 auslaufenden Anleihe über 65 Mio. EUR. 82 der 105 Mio. EUR Konzernliquidität liegen beim Tochter-Teilkonzern Highlight, bei der Emittentin allein nur 2 Mio. EUR.
Dieses Risiko wird allerdings dadurch relativiert, dass ein möglicher Verkauf der Sport1- oder der Filmaktivitäten – mit hohen Mittelzuflüssen – im Gespräch ist.
Schließlich wird die Beurteilung dadurch erschwert, dass die Quartalsmitteilung zum 31.3.2017 – wie rechtlich zulässig – erstmals keine vollständige Bilanz und GuV mehr enthielt und der Halbjahresbericht von Mitte August auf „September“ verschoben wurde.
Monitoring: Beobachtung durch URA beendet
Nicht mehr von URA beobachtet werden die Anleihen folgender Emittenten: ALNO und Air Berlin II (jeweils insolvent) sowie SANOCHEMIA (im August planmäßig getilgt).
Das neue jährliche BondGuide Nachschlagewerk ‘Anleihen 2017′ ist da – hier der Link zum e-Magazin / Download! Für Interessierte stellen wir außerdem weiterhin die Vorjahres-Ausgabe ‘Anleihen 2016′ als e-Magazin / Download zur Verfügung.
Kurse- und Chartverlauf der genannten Mittelstandsanleihen finden Sie hier. Zum BondGuide-Musterdepot geht’s hier.
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