Deutsche Anleihen dämmen Verluste ein

FRANKFURT (dpa-AFX) – Deutsche Staatsanleihen haben am Dienstag zeitweise sehr schwach tendiert, ihre Verluste bis zum Abend aber eindämmen können. Der richtungsweisende Euro-Bund-Future lag am Abend bei 142,68 Punkten und damit nur noch leicht im Minus. Im Tief war der Future auf 142,02 Zähler gefallen. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe war mit zeitweise gut 1,65 Prozent auf den höchsten Stand seit Mitte Februar gestiegen. Am Abend lag sie deutlich niedriger bei 1,60 Prozent.

Am Dienstag wirkten zunächst Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi nach und setzten Bundesanleihen zunächst unter Druck. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) hatte am Montagabend im ZDF gesagt, dass die Leitzinsen angehoben würden, wenn wieder Vertrauen in die Erholung der Wirtschaft gefasst werde. Dies spreche gegen eine zusätzliche Lockerung der Geldpolitik, die bis vor kurzem noch erwartet worden war.

Für eine Gegenbewegung sorgte am Nachmittag eine deutliche Eintrübung an den Rentenmärkten Griechenlands und Portugals. Händler führten die Entwicklung auf die vom Internationalen Währungsfonds (IWF) angestoßene Debatte um einen weiteren Schuldenerlass für Athen zurück. Portugiesische Titel wurden demnach belastet, weil der IWF in einer Rückschau moniert hatte, der griechische Schuldenschnitt sei aus heutiger Sicht viel zu spät erfolgt. Dies lenke den Blick auf Portugal, das wirtschaftlich und finanziell immer noch angeschlagen ist./bgf/jha/