KFM Mittelstandsanleihen Barometer – die 6,0%-Huber Automotive AG-Anleihe

Huber
Foto @ Huber Automotive AG

In ihrem aktuellen KFM-Mittelstandsanleihen-Barometer zu der 6,0%-Huber Automotive AG-Anleihe mit Laufzeit bis 2024 (WKN: A2TR43) kommt die KFM Deutsche Mittelstand AG zu dem Ergebnis, die Anleihe als „attraktiv“ (4 von 5 möglichen Sternen) einzuschätzen.

Die Huber Automotive AG, Mühlhausen im Täle, ist ein Produzent von elektronischen Bauteilen für die Automobilindustrie (Steuergeräte für Komfort- und Leistungselektronik) rund um den Motor und Getriebe („Powertrain“) mit dem Schwerpunkt E-Mobilität und Hybrid Antriebe sowie „Safety Systems“ Komponenten.

Die Technologie basiert auf der sogenannten AUTOSAR 4.2 Software Funktionalität, einem von Daimler und Volkswagen benutzten Standard, den das Unternehmen seit 2009 konsequent verfolgt. Seit dem Jahr 2015 wird das Thema Batteriemanagement stark vorangetrieben, so dass in diesem Segment bereits im Jahr 2016 serienreife Produkte nach ASIL-Standard an Daimler und Toyota (Land Cruiser) geliefert werden konnten.

In diesem Segment finden sich auch Anwendungen, die jede einzelne Batteriezelle überwacht (Cell Module Controller). Jede einzelne Zelle ist von Flüssigkeit umströmt, die die Temperatur der Zelle elektronisch reguliert, damit die Batterie so gut wie unabhängig von den Klimaverhältnissen optimale Leistung abgibt; dies auch bei Bergbaumaschinen unter Tage bei plus 50º Celsius.

HuberDie Anfänge des heutigen Unternehmens gehen in das Jahr 1983 zurück. Im Jahr 2000 wurde die Huber Automotive AG gegründet. Das Unternehmen verfügt in Kürze über drei eigene Fertigungsstandorte in Deutschland mit 82 Mitarbeitern.

Durch autonomes Fahren, Fahrerassistenz-Systeme, „Connectivity“ (Car to Infrastructure) und wachsende Sicherheits-Anforderungen steigt der Bedarf an Fahrzeugelektronik weltweit von aktuell etwa 230 Mrd. USD auf ca. 410 Mrd. USD im Jahr 2025, davon ca. 250 Mrd. USD in den Anwendungsbereichen, in denen Huber Automotive AG tätig ist.

Umsätze wuchsen in den letzten fünf Jahren mit einer jährlichen Steigerung von ca. 32,5% (CAGR)
Nachdem die Umsätze in den Vorjahren im Durschnitt um ca. 32,5% wuchsen (CAGR), kam es im Geschäftsjahr 2017/18 zu einer Konsolidierung. Der Umsatz für das Geschäftsjahr 2017/18 erreichte 22,5 Mio. EUR nach 20,2 Mio. EUR in der Vorjahresperiode. Bereinigt um die damaligen IPO-Kosten stieg das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) auf 3,6 Mio. EUR nach 3,1 Mio. EUR in der Vorjahresperiode. Das entspricht einer aktuellen EBIT-Marge von rund 16%.

Der derzeitige Zinsdeckungsgrad (EBITDA Interest Coverage Rage) beträgt komfortable 4,42. Der Cashflow aus der operativen Tätigkeit stieg gegenüber der Vorperiode um 42% auf 3,4 Mio. EUR nach 2,4 Mio. EUR. Die liquiden Mittel stiegen dementsprechend auf 6,4 Mio. EUR nach 2,1 Mio. EUR.

Huber AutomotiveSteigende Eigenkapitalquote mit positivem Ausblick
Zum Geschäftsjahresende 2017/18 belief sich die Eigenkapitalquote der Huber Automotive AG auf 24%. Das Verhältnis der Schulden zum Gesamtkapital (Total Debt/Capital) ist mit dem Faktor 0,67 zufriedenstellend.

Die Anleihemittel sollen neben der Rückführung von Darlehen vor allem das Wachstum der Gesellschaft sicherstellen. Allein der hohe Auftragsbestand der zwei starken „Lead-Kunden“ Volkswagen und Daimler erfordert Investitionen vorab in Maschinen und zusätzliches qualifiziertes Personal inkl. Inhouse Schulungen. Eine weitere Positionierung in den Wachstumsbereichen E-Mobilität und Batteriemanagement ist ebenso zu finanzieren.

Vielversprechend ist eine Zusammenarbeit mit AL-KO zur Entwicklung von Plug-in Hybride Versionen für leichte Nutzfahrzeuge (Wohnmobile etc.). Fahrgestellaufbauten mit Traktionsantrieben einer zweiten Achse unter möglicher Einbeziehung der Anhänger stehen hier ebenso im Fokus. Im Herbst 2019 ist man hier mit AL-KO gemeinsam auf der IAA vertreten.

Für die kommenden Jahre dürften die erwähnten Großaufträge zu einem deutlichen weiteren Umsatz- und Ergebnis-Wachstum und damit einer Verbesserung der Eigenkapitalquote führen.

6,0%-Huber Automotive AG-Anleihe mit Laufzeit bis 2024
Die aktuell emittierte nicht nachrangige und unbesicherte Mittelstandsanleihe der Huber Automotive AG ist mit einem Zinskupon von 6,0% p.a. (Zinstermin jährlich am 12.04.) ausgestattet und hat eine fünfjährige Laufzeit vom 12.04.2019 bis zum 12.04.2024. Im Rahmen der Emission werden ausschließlich institutionellen Investoren bis zu 25 Mio. EUR mit einer Stückelung von 1.000 EUR zur Zeichnung angeboten.

HuberDie Anleihe soll nach Abschluss der Zeichnungsphase ab dem 16.04.2019 am Open Market (Freiverkehr) an der Börse Frankfurt zum Handel aufgenommen werden.

Die Anleihe ist nach Wahl der Emittentin ab dem 12.04.2021 zu 102% und ab 12.04.2022 zu 101% des Nennwerts vorzeitig kündbar.

In den Anleihebedingungen sind u.a. eine Ausschüttungsbegrenzung und eine Verschuldungsbeschränkung verankert.

Fazit: Attraktive Bewertung
Auf Grund der bisherigen guten Entwicklung mit dem hohen Auftragsbestand in naher Zukunft ist von einem weiterhin ertragreichen Wachstum der Huber Automotive AG auszugehen. In Verbindung mit der wachstumsbedingt aktuell ausreichenden Eigenkapitalquote von 24% und der Rendite von 6,0% p.a. (auf Basis des Emissionskurses von 100% bis zum Ende der Laufzeit am 12.04.2024) wird die 6,0%-Huber Automotive AG-Anleihe als „attraktiv“ (4 von 5 möglichen Sternen) bewertet.

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