Europa in der Krise: Der Kontinent sieht sich mit harten Covid-19-Massnahmen und einer anhaltenden BrExit-Unsicherheit konfrontiert, beschließt aber anlässlich des EU-Gipfels ein erweitertes Konjunkturpaket. Von Dr. Reto Cueni, Chief Economist, Vontobel Wealth Management
Vor dem Hintergrund steigender Covid-19-Neuinfektionszahlen und einer Zunahme der Todesfälle, haben mehrere Volkswirtschaften der Eurozone härtere Maßnahmen ergriffen. Deutschland beispielsweise befindet sich seit Mittwoch in einem „harten“ Lockdown, mindestens bis zum 10. Januar.
Neben der Pandemie erreichen auch die anhaltenden BrExit-Unsicherheiten ihren Höhepunkt. Die Verhandlungen werden fortgesetzt, obwohl die selbst gesetzte Frist über Einigung inzwischen verpasst wurde. Dr. Reto Cueni, Chief Economist bei Vontobel Wealth Management, schätzt die Chancen für einen Deal auf 50%.
Obwohl die aktuelle Lockdown-Situation in den wichtigsten europäischen Ländern zu schwachen Wachstumsprognosen für den Beginn des Jahres 2021 führt, erwartet Cueni eine starke Wachstumsbelebung im zweiten Quartal 2021, welche sich in der zweiten Jahreshälfte 2021 fortsetzen dürfte.
Die jüngsten positiven Nachrichten rund um Impfstoffe bekräftigen seiner Auffassung nach diesen positiven Wachstumsausblick für 2021. Einen möglichen „No-Deal-BrExit“ sieht er nicht als bedeutenden Marktschock mit langwierigen, gravierenden Konsequenzen. Vielmehr geht er davon aus, dass sich vorübergehende negative Auswirkungen nach einem turbulenten Beginn legen würden.
Nach Reto Cuenis Meinung sind andere Aspekte, wie etwa die Frage nach weiteren möglichen US-Fiskalpakete und eine anhaltende Unterstützung durch die Geldpolitik der Notenbanken wichtiger.
Details zur Einschätzung von Dr. Reto Cueni finden Sie HIER.
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