Brücken, Autobahnen oder öffentliche Gebäude sind oft überaltert. Zugleich bleibt Staaten angesichts der Null-Zinsen kaum ein anderer Weg für Stimuli, als auf Infrastruktur zu setzen. „Für Investoren birgt das vor dem Hintergrund der vielfach angespannten Haushaltslage große Chancen“, so die Anlageexperten des Investmenthauses Martin Currie.
Für das Team von Martin Currie sind die Aussichten für Infrastruktur-Investments vielversprechend. Abseits des möglichen Rückenwindes im Zuge von Investitionsprogrammen in den USA erkennen die Infrastruktur-Experten weitere positive Faktoren für diesen Sektor. „Das Umfeld für Investitionen in Infrastruktur ist positiv. Das liegt an mehreren Gründen“, heißt es bei Martin Currie. „Einerseits haben sich Investitionen in Infrastruktur während Krisen in der Vergangenheit als effektive Maßnahmen erwiesen. Hinzu kommt, dass Infrastruktur vielerorts überaltert ist und die Bevölkerung weltweit wächst. Diese Faktoren machen Investments notwendig.“
Insbesondere die Industrieländer Europas hätten in den vergangenen Jahren auf Investments in „harte“ Infrastruktur, wie etwa im Bereich Verkehr, verzichtet. Stattdessen habe man in „weiche“ Infrastruktur, wie etwa das Gesundheitswesen, Bildung oder Verwaltung, investiert. „Dies geschah unter anderem vor dem Hintergrund, dass Entscheidungsträger keine Investments tätigen wollten, die mögliche Haftungsrisiken anhand von ESG-Kriterien entstehen lassen“, so die Experten. „Dies hat inzwischen zu einer Art Instandhaltungsstau geführt, der mittelfristig aufgelöst werden muss.“
Da die Haushaltslage in vielen Volkswirtschaften noch immer angespannt ist, entstehen für private Investoren vielfältige Chancen rund um Infrastruktur-Investments. Insbesondere in Industrieländern sorgen günstige Finanzierungsbedingungen sowie der schlechte Zustand der bestehenden Infrastruktur für Opportunitäten.
In Schwellenländern entsteht Potenzial für Infrastruktur-Investments im Zuge der One-Belt-One-Road-Initiative Chinas, die Handelswege nach Europa etablieren soll und Billionen-Investments in zugehörige Infrastruktur entlang der Land- und Seewege mit sich bringen wird. Hier dürfte allerdings China seinen Einfluss ausspielen. „Die Wahrscheinlichkeit, dass die USA in Ländern wieder Fuß fassen, die an die Initiative angeschlossen sind, ist sehr gering und nur im Falle eines außenpolitischen Fehltritts Pekings denkbar“, so die Spezialisten bei Martin Currie.
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