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In den letzten sechs Wochen wurden wieder einige Finanzberichte veröffentlicht, vor allem Zwischenberichte zum 30.9.2015. Bei der Aktualisierung unseres Monitorings fiel folgende interessante Entwicklung auf:
Erwartungen verfehlt, Prognosen reduziert
Nur wenige Emittenten veröffentlichen überhaupt konkrete Prognosen zum Gesamtjahr 2015 bzw. zur unterjährigen Entwicklung (meistens börsennotierte Firmen) bzw. äußern sich dazu, inwieweit interne Planungen erfüllt wurden. Von diesen haben in letzter Zeit einige die eigenen Erwartungen verfehlt (z.B. Beate Uhse, HanseYachts, Laurèl, René Lezard) bzw. die Prognosen zum GJ 2015 reduziert (v.a. Beate Uhse, in geringerem Maße auch Joh. Friedrich Behrens und paragon).
Monitoring: Beobachtung durch URA begonnen
Joh. Friedrich Behrens II
Neu in der URA-Beobachtung ist die zweite Anleihe der Joh. Friedrich Behrens AG, deren Erlös für den direkten Umtausch bzw. die Tilgung der Anleihe I verwendet werden soll. Die Beurteilung fällt mit 1 „URA-Haken“ besser aus als bei Anleihe I (kein Haken), da die Anleihebedingungen ganz deutlich gläubigerfreundlicher geworden sind (z.B. halbjährliche Verzinsung, Begrenzung der Ausschüttung und – allerdings mit zahlreichen Ausnahmen – auch der Verschuldung). Jedoch sind die Bondspezifischen Kennzahlen lt. DVFA, trotz jüngster Verbesserungen, nur als gerade ausreichend zu bezeichnen; das Emittentenrating von Euler Hermes lautet nur auf B (vorläufig).
Die Anleihe wurde mit dem Zusatz „watch“ versehen, da während der öffentlichen Zeichnungsfrist nur 15 statt der angestrebten 25 Mio. EUR platziert wurden und damit die Refinanzierung der im März 2016 fälligen Anleihe I (30 Mio. EUR) noch nicht gesichert zu sein scheint (trotz weiterer von Behrens ins Auge gefasster Refinanzierungsalternativen). Das Platzierungsvolumen soll noch auf 25 Mio. EUR erhöht werden, durch mögliche Privatplatzierungen und durch ein ab dem 2.12.2015 laufendes 2. Umtauschangebot an Gläubiger der Anleihe (bis zu 4,999 Mio. EUR). Ein weiterer Grund für das „watch“ ist, dass die Verhandlungen über einen Ende 2015 auslaufenden Konsortialkredit noch nicht abgeschlossen sind, bei denen wiederum die erfolgreiche Refinanzierung der Anleihe I eine wichtige Rolle spielt.
Monitoring: unveränderte URA-Beurteilung
Bestätigt wurden zuletzt – mit neuen Zahlen vor allem für die 9 Monate zum 30.9.2015 – die URA-Beurteilungen für folgende 15 Anleihen:
– 3 „URA-Haken“ für Bastei Lübbe, Constantin Medien II, paragon, PORR I + II und S&T,
– 2 Haken für Steilmann SE I,
– 1 Haken für eterna, German Pellets I + II und HanseYachts II sowie
– jeweils fehlende Haken für Air Berlin II, Laurèl, René Lezard und Travel24.com
Monitoring: verschlechterte URA-Beurteilung
Beate Uhse
Die Anleihe der Beate Uhse AG hat sich von 1 auf 0 „URA-Haken“ verschlechtert: Ausschlaggebend waren die deutliche Verschlechterung der Bondspezifischen Kennzahlen insbesondere im dritten Quartal zum 30.9.2015 (auch bei Herausrechnung von Sonderfaktoren), die deutliche Gewinnwarnung für das Gesamtjahr 2015 (als Zeichen für eine verbesserungswürdige Finanzkommunikation bewertet) und die seit Mitte November – nach dem Neunmonatsbericht – Halbierung des Anleihe-Kurses (Zeichen für einen möglichen Vertrauensverlust bei den Investoren).
Monitoring: unter besonderer URA-Beobachtung („watch“)
Joh. Friedrich Behrens I
Die erste Anleihe der Joh. Friedrich Behrens AG hat unverändert 0 „URA-Haken“. Jedoch wurde die Bewertung – aus den oben bei Anleihe II genannten Gründen – mit dem Zusatz „watch“ versehen.
Royalbeach I+II
Besonders aufmerksam beobachtet werden die beiden Anleihen der Royalbeach Spielwaren und Sportartikel Vertriebs GmbH. Die 1. Anleihe von Royalbeach hat unverändert den Zusatz „watch“, da sie im Oktober von Bondm in den „reinen“ Freiverkehr gewechselt ist; damit ist eine deutlich verschlechterte Transparenz der Berichterstattung zu erwarten, sofern Royalbeach nicht über die Mindestanforderungen hinausgeht.
Die 2. Anleihe von Royalbeach (notiert im Münchner m:access) wurde noch nicht in die URA-Beobachtung aufgenommen, da bisher nicht bekannt ist, welches Volumen überhaupt platziert wurde (maximal 25 Mio. EUR) und welcher Teil durch Gläubiger der Anleihe I getauscht wurde (maximal 13,8 Mio. EUR).
Monitoring: Beobachtung durch URA beendet
Nicht mehr von URA beobachtet werden die Anleihen von Air Berlin I (planmäßige Tilgung am 10.11.2015) und Albert Reiff (vorzeitige Rückzahlung am 21.12.2015, statt planmäßig 28.5.2016).
Kurse- und Chartverlauf der genannten Mittelstandsanleihen finden Sie hier. Zum BondGuide-Musterdepot geht’s hier.
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