„Unsere Anleihen waren eine gute Vorbereitung auf den Börsengang der Aktien“

FCR Immobilien

BondGuide sprach kurz nach dem erfolgten Listing der FCR-Immobilien-Aktien mit Gründer und Vorstandsvorsitzendem Falk Raudies über die Motive und was es für die Münchner Immobilienfirma bedeutet.

BondGuide: Herr Raudies, seit dem 7. November notiert die FCR Immobilien AG im Segment Scale an der Börse. War die Notierungsaufnahme der nächste logische Schritt nach den Anleiheemissionen der Vergangenheit?
Raudies: Wir haben mit dem Kapitalmarkt bei unseren Anleihen sehr gute Erfahrungen gemacht und deshalb erklärt, dass wir auch die Aktie gerne listen wollen. Da die FCR Immobilien AG bereits über einen Freefloat von über 20% verfügte, konnten wir also vom Start weg in das Segment Scale gehen. Wir sehen das auch als Signal, dass wir zeitnah und transparent mit dem Kapitalmarkt kommunizieren wollen.

BondGuide: Eine Kapitalmaßnahme ist mit einem reinen Listing ja nicht verbunden. Möchte dies die FCR Immobilien weiterhin mit Fremdkapital bewerkstelligen – oder welche Pläne gibt es diesbezüglich? Einige erfolgreiche Anleihen – alle bei oder über pari hat die FCR ja bereits laufen.
Raudies: Das Listing ist als erster Schritt zu sehen. Mit der Notierung sind wir nun flexibler, was Finanzierungsmöglichkeiten angeht. Die FCR Immobilien AG wächst seit Jahren dynamisch und zu einer ausgewogenen Finanzierung, für die FCR Immobilien steht, gehören Eigen- und Fremdkapital.

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BondGuide: Mit einen Gang an den Kapitalmarkt kann man mehrere verschiedene Ziele und Zwecke verfolgen – u.a. Markenbekanntheit, Renomée bei Kunden, Herstellung einer Akquisitionswährung etc. Was ist bei der FCR das oder was sind die Leitmotive?
Raudies: Durch die Notierungsaufnahme verschaffen wir uns Zugang zu Finanzierungsmöglichkeiten auf der Eigenkapitalseite. Die Notierung an der Börse dürfte zudem unseren Bekanntheitsgrad auch im Immobiliensektor, in dem wir bereits bestens vernetzt sind, noch weiter erhöhen.

BondGuide: War die ‚Trockenübung‘ mit Anleihen in der Vergangenheit eine probate Vorbereitung auf eine Präsenz mit Aktien an der Börse?
Raudies: Im Rahmen der Börsennotierungen unserer Anleihen haben wir uns ja bereits Transparenzpflichten unterworfen und berichten z.B. unverzüglich über wichtige Entwicklungen der FCR Immobilien AG. So gesehen waren die Anleihen eine gute Vorbereitung.

BondGuide: Und die sog. Masterfrage: Anleihe- und Aktieninvestoren haben verschiedene Prioritäten, zumindest in der Theorie. Sind Sie auf beide vorbereitet?
Raudies: Ja. Unsere jüngste Anleiheemission, die wir weitgehend in Eigenregie durchgeführt haben, stieß ja auf eine sehr gute Nachfrage und ist vollplatziert. Und auch bei der im Sommer durchgeführten vorbörslichen Kapitalerhöhung haben wir die Investoren von einem Investment in unsere Aktie überzeugen können. Ich denke, beide Investorengruppen sehen die guten Perspektiven des soliden Geschäftsmodells der FCR Immobilien AG.

Falk Raudies, CEO, FCR Immobilien

Falk Raudies, CEO, FCR Immobilien

BondGuide: Wie sehen denn ihre Zahlen aus?
Raudies: Die FCR Immobilien AG verfügt aktuell über rd. 200.000 qm vermietbare Fläche mit jährlichen Gesamtmieteinnahmen von über 13 Mio. EUR. Wir wachsen seit Jahren profitabel. Was mir aber besonders wichtig ist, wir kaufen regelmäßig unter den Marktwerten Objekte ein. Dies zeigt sich bei unserem NAV, dem Net Asset Value, der zuletzt auf 18,50 EUR je Aktie gestiegen ist. Hier wollen wir auch zukünftig Werte schaffen. Ich bin sehr optimistisch, dass wir auch als börsennotiertes Unternehmen weiter eine tolle Wachstumsstory mit einer positiven Geschäftsentwicklung haben werden. Als langfristig dem Unternehmen verbundener Großaktionär und Gründer des Unternehmens sind meine Interessen da komplett mit denen der anderen bestehenden und künftigen Aktionäre gleichgerichtet.

BondGuide: Herr Raudies, vielen Dank für das Interview.

Interview: Falko Bozicevic