So können Händler auch im Ausland verkaufen

Es ist gar nicht so einfach, den eigenen Shop zu erweitern und erfolgreich Kunden in anderen Ländern und möglicherweise sogar auf anderen Kontinenten zu beliefern. Doch es gibt auch Hilfe. Von Robert Steininger*

Online-Shops haben im Vergleich zu klassischen Geschäften den großen Vorteil, dass sie sehr viele Kunden erreichen können. Allerdings sind sie auch einem deutlich härteren Preiskampf ausgeliefert. Denn im Internet ist es für die Kunden ziemlich einfach, die Preise zu vergleichen. Deshalb sind Händler darauf angewiesen, sehr viel Reichweite zu generieren. Denn je mehr potentielle Kunden sie ansprechen und je mehr Einfluss sie gewinnen, desto eher werden sie ihre Produkte verkaufen können. Viele Online-Shops entscheiden sich deshalb früher oder später dazu, ihre Produkte auch im Ausland anzubieten. Allerdings ist es gar nicht so einfach, den eigenen Shop zu erweitern und erfolgreich Kunden in anderen Ländern und möglicherweise sogar auf anderen Kontinenten zu beliefern.

Hohe Kosten für Lieferungen ins Ausland

Wenn ein Online-Shop ohne viel Vorbereitung mit dem Versand in andere Länder beginnt, dann wird das hohe Kosten verursachen. Die Versandkosten sind hoch und wenn sie in voller Höhe an die Kunden weitergegeben werden, wird es vermutlich kaum Bestellungen geben.

Deshalb ist es wichtig, die Prozesse schon im Vorfeld zu betrachten und dafür zu sorgen, dass es für den Kunden ein attraktives Angebot gibt. Das kann beispielsweise durch ein Zwischenlager im Zielland oder einen regelmäßigen Transport der Pakete ins jeweilige Land gelingen. Welche Lösung die passende ist, sollten Unternehmen nach einer umfangreichen Analyse der Bedürfnisse ihrer Kundschaft entscheiden.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Zahlungsabwicklung. Wer Zahlungen aus der ganzen Welt empfängt, muss auch unterschiedliche Zahlungsmethoden wie Kreditkarte, Überweisung und eWallets anbieten. Die Gebühren für diese Zahlungsmethoden sind leider nicht das einzige Problem: Auch die Umrechnung der Währungen kann hohe Kosten verursachen. Die Hausbank ist in der Regel nicht der richtige Ansprechpartner. Üblicherweise lohnt sich der Weg zu einem spezialisierten Dienstleister. Akcenta beispielsweise kümmert sich um Auslandszahlungen und Devisengeschäfte für kleine und mittelständische Unternehmen und hält ihnen den Rücken frei, während diese sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. So reduzieren die Unternehmen die anfallenden Gebühren und können sich auf die Unterstützung von echten Profis verlassen.

So kann sich die Sprachbarriere auswirken

In vielen Märkten ist es ausreichend, wenn man auf Englisch mit den Kunden kommuniziert. Das gilt vor allem für die Shops, die sich klar als ausländischer Anbieter positionieren. Wer einen richtigen Ableger in einem Land eröffnen möchte, muss sich mit diesem Thema deutlich intensiver befassen. Schon die Übersetzung eines ganzen Online-Shops kann relativ viel Zeit in Anspruch nehmen und eine Menge Geld kosten. Darüber hinaus ist es notwendig, den Kundenservice in der Sprache des Ziellandes anzubieten. Denn die Kunden erwarten natürlich, dass die Kommunikation in ihrer Muttersprache erfolgt. Das ist gerade für kleine Unternehmen ein enormer Kraftakt. Denn sie müssen ihren Kundenservice in Zukunft in mehreren Sprachen organisieren und dafür sorgen, dass es trotzdem nicht zu langen Wartezeiten kommt.

Natürlich gibt es viele Beispiele von Unternehmen, denen genau das erfolgreich gelungen ist. Allerdings darf man die Kosten und den Aufwand nicht unterschätzen. Gerade kleine Unternehmen sollten sehr genau abwägen, ob sich ihre Investition überhaupt lohnt.

Ein weiteres Problem bei der Führung eines mehrsprachigen Online-Shops ist die Tatsache, dass fortlaufend neue Artikel ins Sortiment des Shops kommen. Da Produktbeschreibungen und Details natürlich auf allen Sprachversionen verfügbar sein müssen, werden hohe Kosten für die Übersetzung entstehen.

*) Robert Steininger ist Spezialist für u.a. Anlagestrategien und publiziert regelmäßig zu Fachthemen wie Online-Strategien, Investment-Strategien und Verhaltensanalyse.