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Die Laurèl GmbH zieht blank und veräußert ihre chinesischen Markenrechte! Interessant: Die zufließenden Mittel sind u.a. für die Bedienung der im November fälligen Anleihezinsen gedacht. Damit scheint das Modelabel nach Gläubigerboykott und harter Kritik am Restrukturierungskonzept nun endlich eine nicht ganz unbedachte Kehrtwende zu vollziehen – schließlich steht das zweite Gläubigertreffen noch aus!
Der finanziell in Schieflage geratene Damenmodenanbieter hat die Nutzungsrechte für die Marke „Laurèl“ für die Volksrepublik China an eine Gesellschaft in Hongkong veräußert. Die Transaktion stehe noch unter dem Vorbehalt üblicher Vollzugsbedingungen, soll aber mit Zahlung des Kaufpreises Mitte November 2015 abgeschlossen werden.
Die Summe belaufe sich auf einen höheren einstelligen Millionen-EUR-Betrag, der dem Vernehmen nach zur Bedienung laufender finanzieller Verpflichtungen verwendet werden soll – so auch zur Ausschüttung der am 16. November regulär fälligen Anleihezinsen über 1,425 Mio. EUR.
Unterdessen versichert das Modeunternehmen, die organisatorische und finanzielle Restrukturierung weiter konsequent fortzusetzen. Hierunter fällt auch die eingeleitete Suche nach einem strategischen Investor.
Die beabsichtigte Restrukturierung der umlaufenden 7,125%-Anleihe (2012/17) über nominal 20 Mio. EUR bleibt laut Laurèl aber ein „unverändert wichtiger Baustein in der Sanierung“. Hierzu scheint das Modelabel derzeit allerdings eine gewichtige Kehrtwende zu vollziehen: Nach Gläubigerboykott und harter Kritik am Restrukturierungskonzept gedenkt Laurèl nun gegenzusteuern und die eigenen Beschlussvorschläge insbesondere zur Laufzeitverlängerung und Zinsreduzierung der Anleihe zurückzunehmen und beim 2. Gläubigertreffen, das bis Ende November stattfinden soll, nicht mehr zur Abstimmung zu stellen. Stattdessen werde der Ergänzungsantrag des Kandidaten für den gemeinsamen Vertreter, Rechtsanwalt Christian H. Gloeckner, zur Abstimmung gestellt. Die vorgesehene Wahl eines gemeinsamen Anleihevertreters soll indes weiterhin stattfinden.
Ob und inwieweit der jetzige Verzicht der eigenen Gesellschaftsvorschläge negative Auswirkungen auf das zuvor angefertigte IDW-S6-Gutachten hat, das eine positive Fortführungsprognose wiederum nur unter Umsetzung der vorgeschlagenen Anleiherestrukturierung bestätigte, ist gegenwärtig nicht bekannt.
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