Interview mit Andrew Flowers, Enterprise Holdings: „Qualitätsanleihen werden sich durchsetzen“

BondGuide im Interview mit Andrew Flowers, CEO, Enterprise Holdings Ltd, über seine Erfahrungen mit den beiden Unternehmensanleihen am hiesigen Kapitalmarkt, Erklärungserfordernisse und seine weiteren Pläne.

BondGuide: Herr Flowers, trotz der beiden hier in Frankfurt notierten Anleihen ist Enterprise Holdings hierzulande einer breiten Masse nicht gut bekannt – Ihr Geschäftsmodell in einigen Worten kompakt zusammengefasst?
Flowers: Die unter der Holdinggesellschaft Enterprise Holdings Ltd. konsolidierten Tochterunternehmen bieten unabhängige White-Label Nischenversicherungslösungen außerhalb des Lebensversicherungsbereichs an sowie versicherungsnahe Dienstleistungen wie z.B. Schadensfallbearbeitung und -management, Bergung, Versicherungsmaklertätigkeit, Underwriting, Software, Telematik, Underwriting Beratung, Rückversicherung und andere Dienstleistungen außerhalb des Versicherungsgeschäfts. Die einzelnen Gesellschaften bilden unsere Profit-Center entlang der Wertschöpfungskette. Die Hauptkategorien der angebotenen Versicherungen sind aus den Bereichen Autohaftpflicht, Rechtschutz, Hausrat und Garantieleistungen. Die Hauptmärkte sind zurzeit Großbritannien, Frankreich und Griechenland. Die neue Konzernstruktur entstand 2015 mit der kostenlosen Einbringung der Tochtergesellschaften durch die Altgesellschafter. Dadurch flossen dem Konzern 22 Mio. GBP an Eigenkapital zu. Mit der verbreiterten Geschäftsbasis und dadurch höherer Wertschöpfung ist der Konzern wesentlich besser aufgestellt als in der Vergangenheit – zum Vorteil der Anleihegläubiger.

Enterprise Übersicht

BondGuide: Ihr Geschäftssitz lag ja zunächst in Gibraltar. Kürzlich erfolgte ein Umzug nach Jersey – auch dies sicherlich etwas, das man erläutern muss.
Flowers: Durch die Sitzverlegung der Konzernholdinggesellschaft, die operativen Tochtergesellschaften bleiben unverändert, erhalten wir mehr Flexibilität und realisieren gleichzeitig Steuererleichterungen ohne Nachteile für Anleihegläubiger. Wir haben natürlich unterschiedliche Möglichkeiten innerhalb Europas geprüft. Die intensive Analyse und Beurteilung ergab letztendlich, dass Jersey die beste Wahl für den neuen Sitz der Konzernholding ist. Ein gutes Beispiel dafür ist die Hastings Group Holdings, ein börsennotierter Sachversicherer aus dem FTSE 100 mit einer Marktkapitalisierung von 1,2

 Mrd. GBP. Hastings hat kurz vor dem Börsengang in London den Sitz der Konzernholding von Großbritannien ebenfalls nach Jersey verlegt.

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