Infrastrukturfonds als defensiver Depotbaustein

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Scope hat Aktienfonds analysiert, die in Infrastrukturunternehmen investieren. Diese versprechen planbare Erträge und einen gewissen Inflationsschutz. Bei der Rendite müssen Anleger aber Abstriche hinnehmen.

Infrastrukturprojekte sind für Privatanleger kaum direkt zugänglich und bleiben meist professionellen Investoren vorbehalten. Fonds, die in Aktien von Infrastrukturunternehmen investieren, ermöglichen jedoch mittelbar einen Einstieg in die Branche. Scope gibt im aktuellen Peergroup Deep Dive einen Überblick über die in Deutschland verfügbaren Infrastrukturfonds.

Die Vergleichsgruppe „Aktien Infrastruktur“ enthält 46 Portfolios, die insgesamt 19,2 Mrd. EUR verwalten. Scope hat 24 davon bewertet, acht Fonds tragen ein Top-Rating (A oder B). Zur Auswahl stehen sowohl aktiv gemanagte Fonds als auch ETFs. Renditestärkster Fonds im vergangenen Jahr war der DWS Invest Global Infrastructure, der 28,8% zulegte. Mit einem Vermögen von 2,1 Mrd. EUR ist er gleichzeitig das größte Portfolio aus dieser Gruppe.

Die meisten Infrastrukturfonds setzen überwiegend auf herkömmliche Bereiche wie Energie- und Wasserversorgung, Transport sowie Telekommunikation. Gelegentlich sind Unternehmen aus der Gesundheitsbranche oder der Landwirtschaft in den Portfolios vertreten. Viele Produkte berücksichtigen bei der Titelselektion mittlerweile ESG-Kriterien, um das typischerweise wenig umweltfreundliche Anlagethema mit den steigenden Anforderungen an Nachhaltigkeit zu vereinbaren. Gerade die jüngeren Fonds achten zunehmend auf nachhaltige Investments, was sich in einem wachsenden Anteil von Unternehmen aus dem Segment Erneuerbare Energien äußert.

Weil bestehende Infrastruktur langfristig planbare Cashflows generiert, erhoffen sich Anleger von dieser Assetklasse eine vergleichsweise beständige Wertentwicklung. Die Hoffnung auf Stabilität konnte in den vergangenen Jahren aber nicht immer erfüllt werden – so war die Volatilität der Peergroup auf Fünfjahressicht zwar niedriger als die des Weltaktienindex MSCI World, auf Dreijahressicht aber etwas höher.

In Sachen Wertzuwachs konnte die Peergroup nicht mit dem breiten Aktienmarkt mithalten. Sie gewann seit Ende 2016 im Durchschnitt jährlich 6,3% hinzu, der MSCI World kam dagegen auf eine Rendite von 14% pro Jahr. Selbst die Fonds mit Top-Rating kamen über diesen Zeitraum nicht auf eine zweistellige jährliche Rendite.

Ein Pluspunkt ist jedoch der Inflationsschutz, den Infrastrukturinvestments bieten: Oft sind die Erträge der Unternehmen an die Teuerungsrate gekoppelt und Preissteigerungen können an die Kunden weitergegeben werden.

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Nicht zuletzt deshalb dürften Infrastrukturfonds als defensiver Depotbaustein weiterhin gefragt sein. Durch die Vielfalt der Fondskategorie erhalten Anleger reichlich Optionen, ihr Portfolio zu diversifizieren. Neben den klassischen global breit aufgestellten Produkten sind Portfolios auf dem Markt, die sich auf Infrastrukturunternehmen aus einzelnen Regionen beschränken.

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