„Gesunder Mix aus organischem Wachstum und Akquisitionen“

BondGuide: Wie sehen die Sicherheiten bei dem Bond aus?
Lehmann: Neben den üblichen Covenants wie Kontrollwechsel und Drittverzug gibt es auch Beschränkungen bei Ausschüttungen und Vermögensveräußerungen und eine Mindest-Eigenkapitalquote. Ab dem dritten Jahr gibt es eine emittentenseitige Call-Option beginnend bei 101,5% und dann jährlich fallend.

„Natürlich ist unsere Anleihe auch prinzipiell privatanlegertaublich“
Philip Lehmann, NWI

BondGuide: Einerseits hat die Anleihe eine Stückelung von 1.000 EUR, andererseits erfolgt die Platzierung institutionell. Ist die Anleihe denn nicht privatanlegertauglich?
Lehmann: Natürlich ist unsere Anleihe auch prinzipiell privatanlegertaublich. Für die institutionelle Platzierung haben wir uns entschieden, da man so eine bessere Ansprache und Übersicht über seine Initialinvestoren hat. Der wesentliche Unterschied ist praktisch nur, dass kein Wertpapierprospekt zu erstellen war. Da die Anleihe vom Volumen her eher klein ist, war die Wahl einer 1.000er Stückelung zur Erhöhung der Handelsliquidität natürlich Pflicht – im Freiverkehr der Frankfurter Börse.

BondGuide: Kann sich die NWI vorstellen, dauerhaft am Kapitalmarkt aktiv zu sein bzw. dann zu bleiben?
Lehmann: Hätten Sie mich vor zwei oder drei Jahren gefragt, ob wir uns einen Schuldschein oder eine öffentlich notierte Unternehmensanleihe vorstellen könnten, hätte ich das höchstwahrscheinlich verneint. Insofern können wir uns heute viel mehr vorstellen und nichts ausschließen.

„Ein Börsengang steht bei den Gesellschaftern nicht auf dem Radar“
Philip Lehmann, NWI

BondGuide: …und einen ‚echten‘ Börsengang, also mit Aktien bzw. mit dem Eigenkapital?
Lehmann: Den allerdings können wir ausschließen – ein Börsengang steht bei beiden Gesellschafterfamilien nicht auf dem Radar.

Philip Lehmann NWIBondGuide: Standardfrage zum Abschluss: Was würden Sie als größtes Einzelrisiko für die NWI bezeichnen?
Lehmann: Grundsätzlich sind wir über die verschiedenen Bereiche und Sektoren sehr gut diversifiziert. Im Falle einer Finanzkrise wie vor zehn Jahren gibt es regelmäßig zwei Probleme, die zudem immer gemeinsam auftreten: Zum einen werden Investitionen aufgeschoben, zum zweiten sind sämtliche Finanzierungen schwerer zu erhalten. Dem kann sich kein produzierendes Unternehmen entziehen.

BondGuide: Herr Lehmann, besten Dank einstweilen für die Einblicke und viel Erfolg bei Ihrem Vorhaben!

Interview: Falko Bozicevic