Der chinesische Hase mag Gold

Die chinesische Zentralbank verfolgt eine Kaufstrategie auf dem Goldmarkt – jüngst ein kleiner Goldrausch, wie Daten von pro aurum zeigen.

Im November des letzten Jahres berichtete die chinesische Zentralbank laut Daten des World Gold Council erstmals seit September 2019 über eine Erhöhung ihrer Goldreserven. Und in den letzten drei Monaten hat die People’s Bank of China ihre Bestände um 77 Tonnen aufgestockt – damit wurde die Marke von 2.000 Tonnen erreicht.

Und die chinesische Nachfrage nach Gold wird wohl auch künftig nicht abnehmen. Aktuelle Zahlen des WGC zeigen, dass noch größere Mengen des Edelmetalls nach China geflossen sind. Laut dem Branchenverband importierte das Land im vergangenen Jahr insgesamt 1.343 Tonnen Gold – eine Steigerung von 64% gegenüber dem Vorjahr. Dies ist gleichzeitig die größte Menge an Einfuhren seit 2018. Die Corona-Maßnahmen der Regierung hatten in der ersten Hälfte des Jahres die Goldnachfrage in den großen chinesischen Städten noch stark beeinträchtigt – doch dieser Effekt ist längst vergangen, denn es wurden allein im Dezember 157 Tonnen des Edelmetalls importiert.

Da sich die chinesischen Wirtschaftsaktivitäten im Januar wieder etwas belebt haben, könnte nach Angaben des World Gold Council eine Erholung der lokalen Goldnachfrage bevorstehen. Die Priorisierung von Konsumanreizen durch die chinesische Regierung und die rekordverdächtige Sparneigung der Verbraucher werden als gute Vorzeichen für den lokalen Goldverbrauch ausgelegt. In der Zwischenzeit könnte auch die Saisonalität die Goldnachfrage im ersten Quartal ansteigen lassen.

Die Goldpreise legten zu Beginn des Jahres 2023 auch in China einen starken Start hin. Der ‚Shanghai Gold Price Benchmark PM‘ verzeichnete im Januar ein Plus von 2%, während der Goldpreis in US-Dollar um 5% zulegte. Die zunehmende Erwartung der Marktteilnehmer, dass die Zinssätze in den wichtigsten Märkten langsamer steigen werden, war weiterhin eine wichtige Stütze für den Goldpreis.

Die relative Underperformance des Goldpreises in Renminbi gegenüber seinem US-Pendant war hauptsächlich auf die Stärke der lokalen Währung zurückzuführen. Im Januar wertete der RMB gegenüber dem Dollar um über 2% auf, was auf einen schwächeren Dollar und den Optimismus hinsichtlich der Wiedereröffnung Chinas zurückzuführen war.

Laut dem aktuellen Marktbericht des World Gold Council erholt sich Chinas Wirtschaft zunehmend. Nachdem die erste COVID-19-Infektionswelle im Dezember ihren Höhepunkt erreicht hatte, belebte sich die chinesische Wirtschaftstätigkeit im Januar. Der offizielle allgemeine Einkaufsmanagerindex (PMI) stieg im vergangenen Monat auf 52,9, gegenüber 42,6 im Dezember. Und während der Ferien rund um das chinesische Neujahr 2023 (‚Jahr des Hasen‘) stiegen die Inlandsreisen im Jahresvergleich um 23%, während die Kinos den zweithöchsten Umsatz in ihrer Geschichte einfuhren.

China im Goldrausch

Auch der Goldverbrauch boomte zuletzt in China, wie der World Gold Council berichtet. Nach Angaben der China Gold Association stieg der chinesische Goldverbrauch in den 15 Tagen zwischen dem Neujahrstag und dem Frühlingslaternenfest um 18% im Vergleich zum Vorjahr.

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