„Das wäre nochmal ein ganz schöner Schub“ – Neuemission Ekosem Agrar im Interview

Stefan Dürr, Ekosem-Agrar

BondGuide: Funktioniert es denn?
Dürr: Der Verband unterstützt das Ministerium auch bei Qualitätskontrollen. Wenn eine ganze Marke aus dem Regal verbannt wird, ist das ein ziemlich deutliches Signal für Verbraucher. Das bleibt natürlich in Erinnerung.

BondGuide: Lässt sich die Wirtschaftlichkeit in der Milchproduktion in Russland denn planen?
Dürr: Der Milchpreis in Russland reagiert, wenn auch mit Verzug, immer auf die Preisentwicklung auf dem Weltmarkt, der in Dollar oder EUR dotiert. Daher ist hierbei ein natürlicher Hedge vorhanden. Wenn wir heute den Milchpreis in Eurocent ansehen, ist er praktisch unverändert zu 2012, als Ekosem die erste der beiden Anleihen begab. Anders ausgedrückt müssen wir heute genauso viel Milch produzieren, um 1 Mio. EUR Anleiheverbindlichkeiten zurückzuzahlen. Allerdings erwirtschaften wir diesen Betrag heute pro Tag – vor sieben Jahren war es weniger als ein Zehntel pro Tag.

BondGuide: Und wo möchten Sie in fünf Jahren stehen?
Bläsi: In fünf Jahren wünschen wir uns, ca. 6.000 Tonnen Milch pro Tag zu melken. Heute sind es rund 2.100 Tonnen. Wenn wir alles fertig gebaut haben, was derzeit schon angelaufen ist, sind es deutlich über 3.000 Tonnen. Das wäre also nochmal ein ganz schöner Schub. Wir planen aber auch eigene zusätzliche Verarbeitungskapazitäten – das ist die noch größere Herausforderung.

Ekosem

BondGuide: Herr Dürr, Herr Bläsi, besten Dank für die interessanten Einblicke!

Interview: Falko Bozicevic

Stefan Dürr ist Gründer und Gesellschafter sowie Vorstandsmitglied der Ekosem-Agrar AG sowie Präsident der russischen Tochtergesellschaft Ekoniva. Wolfgang Bläsi ist Vorstandsmitglied und CFO der Ekosem-Agrar AG. Vor dem Rechtsformwechsel in eine Aktiengesellschaft war er bereits von Dezember 2011 bis Oktober 2016 Geschäftsführer (CFO) der Ekosem-Agrar GmbH.