Bundesliga al Dente – so lief’s am 30. Spieltag für unsere fußballerischen Kapitalmarktemittenten

Gewinner des Wochenendes in der Bundesliga war der FC Schalke, die Hertha brachte Gewissheit, und Werder? – sollte noch ein wenig achtsam sein.

Die Hansestädter verloren Last Minute gegen besagte Schalker. Mit 35 Punkten haben sie 7 Punkte Vorsprung auf Platz 15 (aktuell: Stuttgart), aber in ihrer Abstiegssaison 2021 waren sie zig Spieltage vor Schluss auch schon gefühlt ‚sicher‘ – und stiegen ab.

Was hatte ich gerade vergangene Woche über die Inkompetenz beim Errechnen der möglichen finalen Positionen zum Saisonende offenbar gerade rechtzeitig noch einmal erläutert? Der Inkompetenzpreis diese Woche geht als Urheber an transfermarkt.de sowie die Sport BILD für das unkritische Übernehmen derer Tabelle in aktueller Ausgabe vom Mittwoch.

Demnach wäre für den FC Bayern vor diesem Spieltag noch Platz 1 bis 7 (?) drin gewesen, für die Hertha als Letzte noch Platz 10 (?) bis 18. Beides ist kompletter Stuss. Die gesamte ‚Tabelle‘ (sh. unten, Scan) wurde mit ‚plus 15‘ Punkte für 5 Spieltage für alle Teams ‚errechnet‘. Bekanntlich können nicht alle 18 Teams je 15 Punkte machen – man spielt schließlich untereinander.

Wie vermutet haben die Urheber noch nie etwas von einer sog. Monte-Carlo-Simulation aller möglichen Spielausgänge gehört, wonach sich eine Wahrscheinlichkeitstabelle für die finalen Platzierungen ergibt. Sehr anschaulich hier zu sehen. Nur so geht’s nämlich.

Herthas Spiel am Wochenende war lange Zeit ordentlich beim FCB, aber am Ende löste sich die Defensive doch in Wohlgefallen auf unter dem bayerischen Permadruck. Zu Stuttgart als 15. sind es 6 ½ Punkte, also 6 plus miese Tordifferenz. Bei nur noch 12 zu vergebenden Zählern. Ich behaupte weiterhin, Hertha kann nunmehr definitiv für die 2te Bundesliga planen.

Für Schalke hat sich Hoffnung ergeben. Zum einen sind es nur 1 ½ Punkte Rückstand auf Stuttgart, zum anderen bringt ein solcher Last-Minute-Ausgangssieg zugleich Selbstvertrauen – wenigstens bis zum nächsten Auftritt. 6 Punkte aus den letzten fünf Spielen sind sicherlich nicht grandios, jedoch überdurchschnittlich (1,2 Zähler pro Partie) und die beste Ausbeute der letzten Drei Bochum, Schalke, Berlin. Die Königsblauen müssen daher 50/50 für sowohl 1ste wie auch 2te Liga planen. Platz 15 ist genauso wahrscheinlich wie 17, am wahrscheinlichsten indes – aktuell – die Relegation.

Werder hat 7 ½ Punkte Vorsprung vor dem VfL Bochum auf Platz 16. Besagte Monte-Carlo-Auswertung bescheinigt nur noch eine geringe Wahrscheinlichkeit für Platz 16 (Relegation), noch weniger für Platz 17. Aber vorhanden. Erinnert sei an den Saison-Absturz vor zwei Jahren.

Die Aufsteiger haben sich mittlerweile klarer herauskristallisiert als die möglichen Absteiger aus der 1sten Liga. Darmstadt ist praktisch sicher, Heidenheim ziemlich sicher. Wenn man sich die schon gewohnten Inkontinenzbeschwerden des HSV aus den letzten Saisons in Erinnerung ruft, haben St. Pauli, Düsseldorf und v.a. Paderborn (beste Tordifferenz) noch berechtigte Aussichten, 5 ½ Punkte Rückstand auf den HSV gut zu machen und den Relegationsplatz zu ergattern. Beste jüngste Tendenz Richtung Relegationsplatz weist der SC Paderborn auf (10 Zähler aus 5 Partien, HSV 7, St. Pauli 9, Fortuna 8).

Auf die Hertha hatte ich mich schon länger als fast sicherer (inzwischen: ziemlichst sicherer) Absteiger festgelegt, Schalke derweil liegt nur noch ½ Punkt hinter Bochum mit zuletzt besserer Tendenz, namentlich 6 Punkte aus fünf Spielen versus 3 Punkte. Stuttgart und Hoffenheim zuletzt mit sogar 8 bzw. 7 Punkten, eher muss noch Augsburg aufpassen mit lediglich 3 Punkten aus fünf Partien.

Abstiegswette 1ste Liga @BondGuide nach Spieltag 30, von unten: Hertha – Bochum – Schalke (Relegation).

Einlaufwette Aufstieg 2te Liga @BondGuide, von oben: Darmstadt – Heidenheim – Paderborn

An den drei börsennotierten Anleihen unserer Club-Emittenten kann man die sportlichen Erfolge nach wie vor nicht ablesen, was im Fußballmetier offenbar normal scheint: Selbst die 40-Mio-Anleihe der Berliner notiert bei 98% beinahe bei pari, obwohl diese im November zur Refinanzierung ansteht. Wie das geschehen soll, ist mir als Externem noch reichlich unklar, zumal wenn man sich die diversen Abfindungen an entlassene Organmitglieder und Trainer in den letzten zwölf Monaten in Erinnerung ruft, die noch auf der Budgetliste als Zombies notieren. Nach meiner absolut nicht maßgeblichen Meinung droht der Hertha im Unterhaus eher ein Durchreichen qua Ausverkauf wie im Falle Nürnberg als eine realistische Chance um einen mehr oder minder direkten Wiederaufstieg.

Quelle: Sport BILD

Falko Bozicevic

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