Beate Uhse schockt mit Gewinnwarnung – Aktie und Anleihe stürzen ab

Beate Uhse Aktiengesellschaft: Tochtergesellschaft Beate Uhse Netherlands B.V. erhält Massedarlehen in Höhe von 5,0 Mio. Euro zur weiteren Sanierung
Foto @ Beate Uhse AG

Der Erotikkonzern warnte gestern Abend davor, die bis dato gültige Umsatz- und Gewinnprognose für das Gesamtgeschäftsjahr 2015 aller Voraussicht nach nicht einhalten zu können. Im Zuge der operativen Flaute ließen Anleger zuletzt auch bei Aktie und Unternehmensanleihe kräftig die Luft raus.

Zuvor wurde ein Konzernerlös zwischen 134 und 139 Mio. EUR sowie ein EBIT zwischen 2 bis 5 Mio. EUR angepeilt. Nach den Hamburgern sollen aber nicht einmal mehr die unteren Prognosewerte erreicht werden. Ursächlich hierfür seien u.a. ein bis dato enttäuschender Geschäftsverlauf im B2C-Bereich – auch das Jahresendgeschäft soll die Erwartungen voraussichtlich verfehlen –, entsprechende Wertminderungen auf die Geschäfts- und Firmenwerte im Einzelhandel sowie nachteilige währungstechnische Entwicklungen.

In Anbetracht dessen erwartet der Vorstand für Q3/2015 ein negatives EBIT in Höhe von 7,2 Mio. EUR. Für 2015 wird insgesamt mit einem Verlust und infolgedessen auch mit einer Belastung der Liquidität gerechnet. Konkrete neue Ergebnisprognosen wurden nicht gegeben. Der Q3-Bericht, der am 13. November veröffentlicht wird, soll indes weitergehende Informationen u.a. auch zu eventuell liquiditätsstärkenden Maßnahmen enthalten, so die Mitteilung.

Das Unternehmen machte zuletzt vorwiegend negative Schlagzeilen: So schied erst vor wenigen Wochen der langjährige CEO Serge van der Hooft aus „persönlichen Gründen“ aus dem Vorstand der auch aktiennotierten Gesellschaft. Mitte des Monats gab Beate Uhse dann auch noch bekannt, dass der frühere Großaktionär Unicredit seinen Gesellschaftsanteil auf unter 3% reduziert hat. Erschwerend hinzu kam die schlechte operative Entwicklung im ersten Halbjahr, die nach einer zwischenzeitlichen Revidierung der Jahresziele nun in einer neuerlichen Gewinnwarnung resultierte.

Beate Uhse Aktiengesellschaft: Prognose 2015 wird nicht erreichtNeben einem seit Monatsbeginn beschleunigten Aktienkursverfall – seit Anfang Oktober ging es um mehr als ein Drittel nach unten – stand zuletzt auch die bis dato als solide geltende Firmenanleihe über nominal 30 Mio. EUR auf der Verkaufsliste der Bondholder. Das im Frankfurter Entry Standard börsengehandelte 7,75%-Wertpapier (2014/19) büßte seit Monatsbeginn trotz zwischenzeitlicher Erholung knapp 14% auf aktuell 89,50% ein.

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