Anleihen heute im Fokus: PNE Wind, Berentzen, Bastei Lübbe, Singulus, DIC Asset und Hahn-Immobilien

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Am heutigen Donnerstag haben Investoren mittelständischer Unternehmensanleihen erneut eine ganze Reihe an frischen Geschäftszahlen zu prüfen und zu verarbeiten. So stehen neben den bereits zur Wochenmitte veröffentlichten Halbjahresberichten von PNE Wind und Berentzen heute außerdem die aktuellen Zwischenergebnisse zur laufenden Geschäftsentwicklung von Bastei Lübbe, Singulus, DIC Asset und Hahn-Immobilien auf dem Tableau.

Für die PNE Wind AG bläst der Wind weiterhin günstig. Wie der Windparkprojektierer gestern in seinem Halbjahresfinanzbericht mitteilte, konnte das Konzernwachstum in den vergangenen Monaten noch einmal beschleunigt und verschiedene Windparkprojekte finalisiert und veräußert werden. Nach zwei Quartalen erzielte der PNE-Konzern – H1/2014 beinhaltet im Gegensatz zu H1/2013 nun auch die übernommene WKN AG und ihre Tochtergesellschaften – Umsatzerlöse von knapp 118 Mio. EUR (H1/2013: ~22 Mio. EUR). Trotz „erheblicher“ Vorleistungen in Q2 fuhren die Cuxhavener ein auf 2,8 Mio. EUR gesteigertes Betriebsergebnis (EBIT) ein (H1/2013: -5,6 Mio. EUR). Das unverwässerte Ergebnis je Aktie verbesserte sich von -0,21 EUR im Vorjahr auf jetzt -0,04 EUR.

Mehr Rücken- als Gegenwind für PNE?In Deutschland hatte PNE im ersten Halbjahr bei Windparks mit mehr als 128 MW Nennleistung mit dem Bau begonnen. Davon seien bereits sechs Projekte mit einer kumulierten Nennleistung von rund 57,3 MW fertig gestellt worden. Weitere Windpark-Projekte seien darüber hinaus bereits genehmigt. Parallel baute der Windkonzern seine internationalen Aktivitäten in Europa und den USA aus. Aktuell verfüg PNE im Onshore-Bereich national und international über eine Projektpipeline von mehr als 5.000 MW in unterschiedlichen Entwicklungsstufen. Daneben stehe eine Offshore Pipeline von aktuell 13 Projekten. Darüber hinaus könnte auch der Markt für unabhängige Energieversorger ein weiteres Standbein der PNE Wind-Gruppe werden. Ein möglicher Einstieg in ein solches Geschäftsmodell werde von PNE derzeit geprüft.

PNE WIND„Im ersten Halbjahr konnten wir insbesondere im Bereich Windkraft onshore erhebliche Fortschritte erzielen. Sowohl national als auch international haben wir eine Reihe weiterer Genehmigungen erhalten, Windparks errichtet und verschiedene Projekte verkauft. Dabei kommt uns zugute, dass wir mit der Mehrheitsbeteiligung an der WKN AG unsere Gruppe deutlich gestärkt und damit Abhängigkeiten von einzelnen Märkten reduziert haben. Hiervon erwarten wir uns auch in Zukunft positive Umsatz- und Ergebnisbeiträge“, fasst PNE-CEO Martin Billhardt die positive Geschäftsentwicklung zusammen und ergänzt mit Blick auf die Zukunft: „Wir ernten nun die Früchte unserer konsequenten Projektierungsarbeit der vergangenen Jahre. So sorgt die verstärkte Umsetzung von Projekten für kontinuierliche Rückflüsse. Wir bestätigen deshalb unsere Prognose und erwarten in den Geschäftsjahren 2014 bis 2016 weiterhin ein EBIT von kumuliert 110 bis 130 Mio. Euro.“

Auch die Berentzen-Gruppe legt H1/2014-Ergebnisse vor: Danach erzielte der Spirituosenhersteller im Berichtszeitraum mit 73,2 Mio. EUR einen Konzernumsatz (ohne Branntweinsteuer) in etwa auf Vorjahresniveau. Das Betriebsergebnis (EBIT) konnte im gleichen Zeitraum überproportional auf rund 1 Mio. EUR verfünffacht werden. Das Konzernergebnis lag dank Einmaleffekte im Rahmen des auslaufenden Konzessionsvertrags mit PepsiCo bei 2,9 Mio. EUR, nach -5,7 Mio. EUR im Vorjahr. „Die konsequenten Marktinvestitionen in die strategischen Dachmarken „Berentzen“ und „Puschkin“ sowie die Sortimentsoptimierung über Innovationen zahlen sich aus. Der von vielen als schwierig bezeichnete deutsche Spirituosenmarkt zeigt sich für uns als sehr potenzialträchtig, begleitet von einer gezielten Internationalisierung mit Augenmaß“, erklärt Vorstandssprecher Frank Schübel.

2300DIS_berentzenBeim Absatz von Spirituosen verzeichnete Berentzen nach zwei Quartalen insgesamt einen Rückgang von 37,2 Mio. auf nun 36,0 Mio. 0,7-l-Flaschen; mit 29,5 Mio. (30,3 Mio.) verkauften 0,7-l-Flaschen dominierte hier nach wie vor das Inlandsgeschäft. Der Spirituosenumsatz lag mit 47,8 Mio. EUR aber nur leicht unter dem des Vorjahres (48,4 Mio. Euro). Trotz eines insgesamt schwächeren Auslandsgeschäfts beabsichtigt Berentzen den Ausbau der Vertriebsaktivitäten auf ausländischen Kernmärkten wie zum Beispiel der Türkei und den USA mit eigenen Tochtergesellschaften. Der operativ von der Vivaris Getränke GmbH & Co. KG geführte Geschäftsbereich Alkoholfreie Getränke entwickelte sich mit einem erhöhten Ausstoß an Erfrischungsgetränken und Mineralwässern auf 0,86 (0,83) Mio. Hektoliter positiv. Hauptsächlich getrieben durch den Absatz eigener Marken wie „Emsland Quelle“, „Quixx“ oder „Vivaris Sport“ und dem Ende 2012 eingeführten alternativen Energy Drink „Mio Mio Mate“ kletterte der Umsatz in diesem Bereich um gut 4% auf 25,4 Mio. EUR.

BerentzenDie Berentzen-Gruppe beabsichtigt ihre mittelfristig ausgerichtete Unternehmensstrategie im In- und Ausland fortzusetzen. Im Inland liege der Schwerpunkt danach auf dem weiteren Ausbau des Spirituosenmarkengeschäfts und besonders der Dachmarken „Berentzen“ und „Puschkin“. Im Ausland konzentriere sich das Unternehmen neben den etablierten Märkten auf die Potenzialmärkte Türkei und USA, wo tragfähige Strukturen geschaffen wurden.

Am Morgen präsentierten zudem gleich eine Vielzahl mittelständischer Anleiheemittenten ihre aktuellen Geschäftsergebnisse. Danach gibt es frisches Zahlenmaterial von der Bastei Lübbe AG, der Singulus Technologies AG, der DIC Asset AG und der Hahn-Immobilien-Beteiligungs AG.

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