Anleihen heute im Fokus: MIFA, Air Berlin, RENA, LEG Immobilien, DEWB

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Mit wenig neuen News war der Wochenauftakt im Mittelstandsanleihensegment eher ruhig. Das Downgrade beim MIFA-Bond und die beinahe täglich neuen Spekulationen um die Zukunft der Fluglinie Air Berlin beschäftigten Investoren. Unterdessen reichte LEG Immobilien einen neuen 300-Mio.-EUR-Wandler aus. Auch die auf Industriebeteiligungen spezialisierte DEWB gab ihren Bond-Einstand und sammelte 10 Mio. EUR an frischen Anleihegeldern ein.

Zum Wochenauftakt geriet die 7,5%-Schuldverschreibung der MIFA Mitteldeutsche Fahrradwerke AG mit einem Kursverlust von gut 8% erneut unter die Räder. Am Freitag kassierte Feri EuroRating das Rating für die 25 Mio. EUR große MIFA-Anleihe (2013/18) und stufte den Bond von zuvor BBB- um ganze sechs Stufen auf jetzt nur noch B- (watch) ab. Mit dem Downgrade reagierte die Ratingagentur auf die verschlechterte finanzielle Situation von MIFA und eine sich möglicherweise einstellende Liquiditätsknappheit im Laufe des Jahres. In einer Ad-hoc-Mitteilung hatte der Fahrradhersteller Mitte März überraschend einen Jahresfehlbetrag für 2013 von bis zu 15 Mio. EUR angekündigt und dabei das Auftreten von Fehlbuchungen eingeräumt (BondGuide berichtete).

Nach den jüngsten Spekulationen, wonach die angeschlagene Air Berlin zuerst von der Börse und im Anschluss in eine GmbH eingebracht werden soll, die von deutschen Unternehmern kontrolliert wird, folgte das erste Dementi: Entgegen aller Gerüchte beabsichtige u.a. der Nürnberger Investor Hans Rudolf Wöhrl keinen Einstieg bei Deutschlands zweitgrößter Fluglinie: „Es gab bisher kein einziges Gespräch, ja noch nicht einmal eine Kontaktaufnahme“, erklärte Wöhrl gegenüber der Wirtschaftswoche. Wie das Handelsblatt gestern berichtete, sei das zuletzt oft gespielte Delisting-Szenario von Air Berlin bereits beschlossene Sache. Danach sollte eine GmbH als Obergesellschaft, die von Hans Rudolf Wöhrl, Joachim Hunold und Severin Schulte gehalten wird, für die ausstehenden Air Berlin-Aktien bieten. Welche Rolle der bisherige Großaktionär Etihad in diesem Szenario hätte übernehmen sollen, war noch nicht vollständig klar. Derweil kündigte die EU-Kommission an, u.a. auch Etihads Beteiligung an Air Berlin genauer prüfen zu wollen. Weitgehend unbeeindruckt von den neuesten Spekulationen drehten die Bonds von Air Berlin mit einem kumulierten Volumen von 575 Mio. EUR, Kupons zwischen 8,25% und 11,50% sowie Laufzeiten bis maximal 2018 in Sphären leicht über pari ihre Runden – die jüngsten Spekulationen im Rückblick.

Gestern auf der Gewinnerliste im Entry Standard für Anleihen standen die Schuldverschreibungen von gamigo (+4% ggü. Vortag), DF Deutsche Forfait (+4%), MBB (+3%) oder S.A.G. I (+3%). Mit moderaten Kursabschlägen präsentierten sich zum Wochenauftakt dagegen die Bonds von Golden Gate (-3%), BDT Media (-2%) und S.A.G. II (-2%). Mit satten Kursauschlägen im unteren zweistelligen Prozentbereich bei den Anleihen der RENA GmbH spekulierte der Markt gestern einmal mehr auf einen deutlichen Sanierungsfortschritt – offizielle News gab es keine.

Neuemissionen kurz notiert
Die auf Wohnimmobilien spezialisierte LEG Immobilien AG hat gestern eine nicht nachrangige, unbesicherte Wandelanleihe mit einer Laufzeit bis 2021 und einem Gesamtnennbetrag von rund 300 Mio. EUR via Privatplatzierung erfolgreich ausgereicht. Die Wandelschuldverschreibungen sind in etwa 4,8 Mio. neue bzw. bestehende auf den Namen lautende Stammaktien der LEG wandelbar, das Bezugsrecht für LEG-Aktionäre war ausgeschlossen.

Im Wege eines beschleunigten Bookbuildingverfahrens wurde ein halbjährlich fälliger Kupon von 0,5% p.a. und eine anfängliche Wandlungsprämie 30% über dem Referenzpreis von 47,99 EUR festgesetzt – der anfängliche Wandlungspreis lautet damit auf 62,39 EUR. Die neuen Wertpapiere werden zu 100% ihres Nennbetrages begeben bzw. zurückgezahlt, Ausgabe- und Valutatag ist voraussichtlich kommenden Donnerstag. Die Notierungsaufnahme im Frankfurter Open Market soll im Anschluss innerhalb eines Monats beantragt werden.

Mit der Ausgabe des neuen Wandlers beabsichtigt der im MDAX aktiennotierte LEG-Konzern seine Finanzierungsquellen weiter zu diversifizieren, den finanziellen Handlungsspielraum zu erweitern und die Beschleunigung der nachhaltigen Wachstumsstrategie zu unterstützen.

Wie Ende März angekündigt, hat die Deutsche Effecten- und Wechsel-Beteiligungsgesellschaft AG (DEWB) ihre 10-Mio.-EUR-Unternehmensanleihe via Privatplatzierung erfolgreich begeben.

Die neue Schuldverschreibung, die ausschließlich an Institutionelle ging, ist mit einem 6%-Kupon und einer fünfjährigen Laufzeit ausgestattet. Als eine Besonderheit in den Emissionsbedingungen erhalten die Anleiheinhaber im Falle eines Exits der DEWB-Beteiligung NOXXON Pharma AG bei Rückzahlung einen Aufschlag von 3% auf den Nennbetrag. Daneben kann das Wertpapier ab dem 2. Jahr durch DEWB mit einer zweimonatigen Kündigungsfrist vorzeitig getilgt werden. Hierfür erhalten Anleger einen restlaufzeitabhängigen abschmelzenden Aufschlag von maximal 3% auf den Nennwert. Die Notierungsaufnahme im Open Market ist für den 11. April vorgesehen (Emissionsvaluta). Die Close Brothers Seydler Bank begleitete die Emission als Sole Global Coordinator und Bookrunner (zur News).

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