Rentenmarktbericht 8. April: EZB, Fed, Ostukraine-Konflikt, Auktionen & Berichtssaison

Neben den Terminen von EZB und Fed stehen heute eine Vielzahl von Primärmarkttransaktionen im Mittelpunkt. Unterdessen scheint sich der Konflikt in der Ostukraine zwischen pro-russischen Kräften und der der ukrainischen Regierung gefährlich zu verschärfen. US-Außenminister Kerry forderte deshalb von seinem russischen Amtskollegen Lawrow, sich von den „Saboteuren“ zu distanzieren. Um die Krise zu entschärfen und Sanktionen zu vermeiden, vereinbarten Kerry und Lawrow direkte Gespräche binnen zehn Tagen an denen auch Vertreter der EU und der Ukraine teilnehmen sollen.

Ausgewählte Daten des Tages

Zeit       Land         Indikator                                             Periode            Schätzung           Letzter
8:45         FR           Handelsbilanz (in Mrd. EUR)                Feb.                  -5000                    -5732

8:45         FR           staatl. Budgetdefizit (in Mrd. EUR)      Feb.                    k.A.                     -12,7
…             NE           2019 Bonds
…             AS            2023/44 Bonds
…             GE            2030 Linker
…             GR            6 M Schätze
…             US            Auktion von 30 Mrd. USD an 3 J Notes
…             US            Fed-Redner: Evans, Kocherlakota, Plosser
…             EC            EZB-Redner: Weidmann

Quellen: Bloomberg, NATIONAL-BANK AG Research

Themen des Tages
• erneute Eskalation der Situation in der Ukraine droht

• Unternehmensberichtssaison wird heute Abend durch Alcoa eröffnet
• Frankreich und die Defizitziele

Marktkommentar
Die erneut drohende Eskalation der Situation in der Ukraine sorgte gestern ebenso wie die heute mit Alcoa beginnende Berichtssaison über das erste Quartal für eine Verunsicherung der Anleger. Zu erkennen war das deutlich an der Bewegung der Aktienmärkte, die in Teilen heute Morgen in Asien anhielt.

In der Ukraine sieht es für den Betrachter so aus, als ob Teile im Osten des Landes dem Muster der Krim-Halbinsel folgen würden und eine Angliederung an Russland erzwingen möchten. Ob die Weltgemeinschaft dieses mal tatenlos zuschaut, darf bezweifelt werden. Immerhin versuchen die USA und Russland, die Lage durch Gesprächsvereinbarungen zu entschärfen. Ob das tatsächlich von Erfolg gekrönt sein wird, ist völlig offen, denn Russland hat erhebliche strategische Interessen. Schließlich muss die Krim-Halbinsel ja auch noch versorgt werden. Und das erfolgt bisher zum weitaus überwiegenden Teil über die Ukraine. Einer Analyse eines britischen Instituts zufolge sind in der Ukraine auch bedeutende Zulieferer für die russische Rüstungsindustrie ansässig, die sich bisher von Russland haben nicht ersetzen lassen. Weiterhin besteht jedoch die Erwartung, dass sich die Probleme politisch lösen lassen.

Von der japanischen Notenbank gab es heute Morgen nichts Neues. Die Geldpolitik bleibt sehr locker. Zusätzliche Maßnahmen zeichnen sich vorerst nicht ab. Man kann aber davon ausgehen, dass die Bank of Japan wieder handeln wird, sollte sich bspw. die Erhöhung der Umsatzsteuer zu stark auf die wirtschaftliche Entwicklung im Land auswirken.

Im Euroraum wurden die Erwartungen an ein QE durch die EZB von diversen Notenbankern eingefangen. Der einheitliche Tenor ist, das Instrument steht zu Verfügung, selbstverständlich wird die Wirkung von QE als Entscheidungshilfe durchgespielt, aber deswegen muss es noch lange nicht eingesetzt werden. Dazu reicht auch immer wieder ein Verweis auf die EZB-eigenen Inflationsprognosen. Die Bedeutung der geringen, genauer genommen rückläufigen Kreditvergabe wurde ebenfalls etwas heruntergespielt, denn die EZB wies darauf hin, dass den Unternehmen andere Finanzierungsalternativen zur Verfügung ständen.

Frankreich hat mit dem Wunsch nach einer Verlängerung des Zeitraums für das Erreichen des Defizitziels nun doch eine größere Diskussion losgetreten. Dabei ist die Richtung relativ eindeutig: Der Wunsch wird gerade mit dem Hinweis darauf, andere Länder könnten dann entsprechende Begehrlichkeiten äußern, abgelehnt. Man pocht auf die bisher spärlich umgesetzten Reformen im Land.

Renten2Der Bund Future dürfte kaum verändert in den Tag starten. Danach sollte vor allem die weitere Entwicklung in der Ukraine im Mittelpunkt stehen. Während die Primärmarkttransaktionen von Österreich und den Niederlanden mit Bonds, Deutschland mit dem letzte Woche angekündigten Linker und Griechenland mit 6-Monats-Geldmarktpapieren kaum eine Rolle spielen werden, könnte die Emission der 3-jährigen T-Notes am Abend zu einer kleinen Belastung führen. Der Bund Future dürfte sich im Tagesverlauf zwischen 143,10 und 144,20 bewegen. Die Rendite der 10-jährigen US-Treasuries sollte zwischen 2,67 und 2,80% schwanken.

Rentenmarktbericht der National-BANK. Die gesetzlichen Pflichtangaben zur NATIONAL-BANK AG finden Sie unter http://www.national-bank.de/pflichtangaben