Eilmeldung: MIFA meldet Verlust für 2013 – Covenant-Bruch nicht auszuschließen, Anleihe bricht ein. Wie geht’s weiter?

Auf und davon: Horrormeldung von MIFA

Fahrradhersteller MIFA wird voraussichtlich für 2013 einen Jahresfehlbetrag von rund 15 Mio. EUR ausweisen. Dabei könne es auch zu einem Bruch der Anleihebedingungen des im August begebenen Bonds gekommen sein oder noch kommen.

Dies gab das Unternehmen aus Sangerhausen heute früh bekannt. Als Reaktion sollen der Vorstand erweitert und eine strategische Partnerschaft vorangetrieben werden. Doch der Reihe nach:

Der Umsatz im Jahr 2013 sei niedriger ausgefallen als erwartet, was auch den Jahresfehlbetrag erkläre, so MIFA. Außerdem sei aufgrund eines neuen Buchungssystems im zweiten und dritten Quartal der Materialaufwand zu niedrig angesetzt worden. „Der vorläufige Verlust hat keine Auswirkungen auf die operative Leistungsfähigkeit von MIFA. Die Auftragslage im ersten Quartal 2014 ist sehr gut und wir verfügen über eine ausreichende Liquidität für das laufende Geschäft“, erklärt der neue MIFA-Vorstand Hans-Peter Barth.

Barth wurde zunächst bis Jahresende als Vorstand für Finanzen und Verwaltung berufen. Damit übernimmt er vorläufig auch die Aufgaben des bisherigen Alleinvorstands Peter Wicht, der aus gesundheitlichen Gründen dem Unternehmen aktuell nicht zur Verfügung steht.

Der Fahrradhersteller prüft bei der Erstellung des Jahresabschlusses auch, ob eine oder mehrere Covenants aus der im August 2013 begebenen, mit einem 7,5%-Kupon ausgestatteten Unternehmensanleihe oder der Bankkredite nicht eingehalten werden konnten. Sollte das eintreten, könnte für Anleihegläubiger ein Sonderkündigungsrecht greifen. Eine Gläubigerversammlung soll in diesem Fall über Änderungen bei den Anleihebedingungen entscheiden. Barth sieht die Anleihe jedoch als nicht gefährdet an: „Wir erwarten aufgrund der operativ soliden Situation von MIFA keine Beeinträchtigungen der im August fälligen Zinszahlungen für die ausstehende Anleihe“, so der neue Vorstand.

Als Reaktion auf diese Entwicklungen gab der Kurs der im Entry Standard notierten MIFA-Anleihe (WKN A1X25B) im frühen Handel deutlich nach – von zunächst 90 auf 75%. Der Aktienkurs brach um über 30% ein.

Für die geplante strategische Partnerschaft mit dem indischen Fahrradhersteller HERO Cycles vermeldet MIFA derweil Fortschritte. So sehe eine Absichtserklärung eine Eigenkapitalbeteiligung in Höhe von 15 Mio. EUR von HERO an MIFA vor. Die Vereinbarung stehe noch unter Vorbehalt von abschließenden Verhandlungen.

BondGuide bringt derzeit noch Erfahrung, wie ernst Fondsmanager (die sich auf Mittelstandsanleihen spezialisiert haben) die MIFA-Situation einschätzen. Zum einen greift hier bereits unser „CFO-Indikator“ einmal mehr, zum anderen galt MIFA bisher als Vorzeigeunternehmen bezüglich Covenants (Kreditklauseln) – die nunmehr nicht das Papier wert gewesen sein dürften, auf dem sie gedruckt sind (Wertpapierprospekt).

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