Anleihen heute im Fokus: Estavis, Adler Real Estate, Strenesse, Golden Gate und Scholz

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Schöner wohnen mit Estavis - demnächst Adler RE?

Noch gestern Abend wurde bekannt, dass Adler Real Estate nach Estavis greift – beide Titel dürften heute im Blickpunkt stehen. Darüber hinaus die gewohnten Spekulationstitel von Strenesse bis Scholz.

Adler Real Estate plant im Rahmen eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots nach dem WpÜG den Erwerb der Kontrolle über die Estavis AG. Demnach bieten die Hamburger an, im Zuge eines Umtauschangebotes neue Aktien der Adler RE aus genehmigtem Kapital zu beziehen – das Umtauschverhältnis zwischen Estavis- und Adler-RE-Aktien müsse noch festgelegt werden. Auch hat die BaFin die Angebotsunterlage noch zu genehmigen. Federführend bei dieser Transaktion einmal mehr die Close Brothers Seydler Bank. Estavis hat zwei Anleihen draußen, die eine läuft jedoch in Kürze ab; Adler RE hatte 2013 selbst eine Mittelstandsanleihe begeben, die mit 8,75% verzinst wird.

Strenesse gehörte zum Wochenauftakt abermals zu den Verlierern: 2 Prozentpunkte auf 60% ging es nach unten. Das Mode-Label möchte seinen eigentlich in Kürze rückzuzahlenden Bond „verlängern“ um weitere drei Jahre – dafür jedoch werden entsprechende Beschlüsse auf der Gläubigerversammlung am 20. Februar benötigt. Dass die zustande kommen, ist nicht so abwegig wie im Vorfeld zu vermuten: Strenesse war 2013 eine Privatplatzierung an institutionelle Investoren und kein öffentliches Angebot. Der Streubesitz und damit die Stimmverhältnisse dürften überschaubar geblieben sein selbst nach der Notierungsaufnahme. Dass die erforderliche Quote auf der ersten (von zwei möglichen) Versammlungen erreicht wird, ist mithin natürlich keineswegs sicher – ein zweiter Termin ist offiziell nicht angesetzt.

Mit einem Plus von 5 PP auf 95% gehörte Golden Gate gestern zu den Tagesgewinnern. Die im Oktober fällige 30 Mio. Anleihe war in den vergangenen Tagen eingebrochen, seither wartet der Markt vergeblich auf… einfach irgendwas. Dies hinterlässt keinen guten Eindruck und brachte die Frage nach möglichen Problemen auf, schließlich beträgt die Restlaufzeit nur noch 7 Monate.

Gute PR in schlechten Zeiten dagegen beim krisengebeutelten Rohstoffrecycler Scholz, auch wenn die Anleihe gestern bei 60% nur Wasser trat. Das offizielle Statement, wonach der 8,5%-Scholz-Bond auch zum jetzigen Zeitpunkt „unverändert nicht Teil der finanziellen Restrukturierung“ sei, zeigte in de Vortagen Wirkung. Zum aktuellen Kurs- und Chartverlauf: hier klicken. Scholz befindet sich inmitten einer Restrukturierung und strategischen Neuausrichtung. Ziel ist die Refokussierung auf das Kerngeschäft Stahl- und Metallrecycling u.a. durch Desinvestitionen von Randaktivitäten bis 2015 (BondGuide berichtete).

Kurse genannter Mittelstandsanleihen finden Sie hier. Zum BondGuide-Musterdepot geht’s hier.

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