Der baltische Spezialist für Kleinkredite, 4finance, gab vor dem Wochenende eine Stellungnahme ab zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf das Geschäftsmodell.
Generell habe 4finance in zahlreichen Ländern Maßnahmen befürwortet und auch ergriffen, die Kunden davor bewahren, unverschuldet in eine Vorfälligkeits- oder Ausfallsituation zu geraten. In mehreren Ländern gibt es zudem Notfall-Regulierungen, die bei den Mikrokrediten nunmehr Berücksichtigung finden.
Zwar habe 4finance Auswirkungen beim derzeitigen Gesamtkreditvolumen gesehen. Dies sei aber nachvollziehbar angesichts des derzeitigen Stillstands in der Weltwirtschaft. Zudem wurden die Anforderungen an die Kreditwürdigkeit bei Neukunden angezogen. In Summe sei das Kreditvolumen im März um ca. 11-12% niedriger als im Durchschnitt Januar/Februar.
Mit 80 Mio. EUR Cash fühlt sich das Unternehmen mit Hauptsatz in Riga mehr als solide aufgestellt – selbst nach einem Rückkauf des 2022er Bonds über 10,4 Mio. USD sowie 10,5 Mio. EUR bei der 2021er Anleihe. 2020 habe 4finance keine Fälligkeiten zu bedienen. Zum 2021 laufenden Bond werde der Konzern eine Telefonkonferenz abhalten.
4finance gibt ein Update
CEO Oyvind Oanes dazu: „Die nächsten Monate werden herausfordernd. Wir schauen uns unsere Produktpalette und Kostenstrukturen an, um sicherzustellen, dass wir bestmöglich aufgestellt sind. Aber die aktuelle [Corona-]Krise wird irgendwann vorübergehen und als Marktführer in den meisten Ländern möchten wir das Optimum aus dem anschließenden Aufschwung herausholen.“
Zahlen 2019
Das Unternehmen hatte Ende Februar seine Zahlen für den Jahresauftakt und damit das Jahr 2019 vorgelegt.
Unter anderem generierte 4finance im letzten Geschäftsjahr knapp 424 Mio. EUR an Zinseinnahmen, ein Rückgang um 11%. Das Cost-Income-Verhältnis habe sich leicht verbessert, während die operativen Kosten gar um 12 Punkte zurückgingen. Der Gewinn nach Steuern legte um 6% auf 28,2 Mio. EUR zu.
4finance wurde 2008 gegründet und ist heute Europas führender Anbieter digitaler Konsumentenkredite, aktiv in 14 Ländern (12x Europa sowie Argentinien und Mexiko). Die Gesamtfinanzierungssumme liegt bei über 7 Mrd. EUR.